Am Vorabend hat Ernst Prost lange mit einem befreundeten Kunden in der Ukraine telefoniert. Der, so erzählt es der Liqui-Moly-Chef, schließe jetzt sein Geschäft, tausche seinen Laptop gegen eine Kalaschnikow und müsse nun gegen angreifende Russen in Kiew kämpfen. Prost sagt: "Die Hölle lässt grüßen."
Seit ein paar Tagen ist Prost eigentlich in Rente. Doch jetzt kümmert sich der 65-jährige Unternehmer, der in alle Welt Motoröle und andere Schmierstoffe liefert, um Kunden und Mitarbeiter im Kriegsgebiet. Er ist wütend und bestürzt zugleich: "Die Menschen aus der Ukraine und Russland, die unsere Produkte importiert und verkauft haben, sind allesamt miteinander verwandt. Und jetzt müssen sie aufeinander schießen."