Start 2016 geplant Mietshäuser bekommen DHL-Paketkästen

Nie wieder "Ihre Sendung ist da"-Zettel im Briefkasten! Die Lösung: der Paketkasten. Hausbesitzer kriegen ihn schon, auch für Mieter soll er bald verfügbar sein. Eine praktische Erfindung - und umstritten.

Der "Logistik-Watchblog" spricht von einer Revolution - und ganz falsch ist das wohl nicht. Als im Mai 2014 die ersten Einfamilienhäuser ihre Paketkästen bekamen, vereinfachte diese Errungenschaft das Shoppen im Netz. Denn wer ist tagsüber schon zu Hause, wenn der DHL-Bote klingelt? Entweder man hat nette Nachbarn, die das Paket annehmen. Oder der Kunde muss abends noch zur Post hechten und mit zig anderen Leidensgenossen in langen Schlangen rumstehen, bis endlich das Paket an den Besitzer gelant. Sicherlich, es gibt auch Packstationen. Aber nicht alle Shops liefern auch dorthin - und nicht jeder hat eine direkt bei sich um die Ecke. Daher ist der private Paketkasten eine praktische Erfindung. Und der soll nun auch vor Mietshäusern aufgestellt werden.

Schon Anfang kommenden Jahres könnte die Deutsche Post mit dem Service starten. „Bis zum ersten Quartal 2016 werden wir die Paketkastenanlage zur Serienreife weiterentwickeln“, kommentierte eine Sprecherin der Deutschen Post die Entwicklung, zitiert der Blog. Erste Tests in Berlin und Dortmund, bei denen 500 Menschen mitgemacht haben, seien vielversprechend verlaufen. 

DHL-Kasten kostet 100 Euro

Für die Post sind die Kästen nicht nur eine Möglichkeit eine "weitere große Kundengruppen" mit diesem Service zu versorgen. Dahinter verbergen sich klar finanzielle Motive: Durch Kästen geht die Zahl der erfolglosen Zustellversuche zurück. Und das spart deutlich Kosten bei DHL und der Post. Kunden zahlen bislang für den Kasten vor der Haustür 100 Euro in der Basisversion. Wer sich nicht gleich zu einem Kauf entschließt, kann sich einen Paketkasten ab rund zwei Euro pro Monat mieten. 

Hermes, GDL, DPD und Co. wollen eigene Kästen

Die Branche beäugt das System der Deutschen Post allerdings kritisch. Denn die Paketkästen sind nicht anbieteroffen. Dort dürfen nur Lieferungen der Post und der Konzerntochter DHL hinterlegt werden. Hermes, GDL, DPD und Co. arbeiten aber unter dem Namen ParcelLock an einem eigenen System, das offenbar noch in diesem Herbst vorgestellt werden soll. 

kg