Billig, billiger, Primark: Der irische Textildiscounter ist international bekannt für seine Modeschnäppchen. Die Renner sind geldbeutelfreundliche Nachbauten von teuren Luxusartikeln, die meist erst kurze Zeit zuvor auf dem Laufsteg zu sehen waren. Das bestätigte sich nun wieder in Großbritannien: Die auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnliche Kopie eines Prada-Schuhpaars, das eigentlich 530 Euro kostet, wurde für einen Bruchteil des Preises verkauft - für 9,44 Euro.
Ein Land im Kaufrausch
Nachdem Fotos der Schuhe auf Instagram kursierten, brach ein regelrechter Kaufrausch los, berichtet die Online-Ausgabe der britischen "Daily Mail". Die Pantoletten mit Schleifchen erschienen in drei Farben (Nude, Black, Denim) und wurden zum Bestseller in den Filialen. Einige Kunden fahren das ganze Land ab, um noch ein Paar in ihrer Schuhgröße zu ergattern.
Auch über die Landesgrenzen hinweg sorgten die Slipper für Aufsehen: Menschen in den USA baten britische Bekannte, ihnen ein Paar zu sichern und sie per Post in die Vereinigten Staaten zu schicken - auch wenn das Porto die Kosten für die Schuhe deutlich überschreitet. Auf Ebay gehen die Schuhe für 25 Pfund pro Paar über den Ladentisch - dreimal so viel wie in der Filiale. Aber immer noch ein Bruchteil des Prada-Preises.
Ein Primark-Sprecher erklärte gegenüber der "Daily Mail": "Unser Design-Team ist stolz darauf, unseren Kunden die neuesten Trends zu bezahlbaren Preisen zu ermöglichen." Prada dürfte das wohl anders sehen.
Im Internet tauschen sich derweil verzweifelte Kunden darüber aus, wo noch Schuhe in welchen Farben zu bekommen sind - und welche Filialen demnächst wieder große Lieferungen erwarten.
Primark in der Kritik
So beliebt Primark bei vielen Kunden auch ist, die Textilkette steht immer wieder in der Kritik, seinen Näherinnen nur Hungerlöhne zu zahlen. Der Gewinn werde nur durch die Ausbeutung der Ärmsten ermöglicht, wie etwa Protestanten während einer Filialeröffnung in Berlin dem Konzern vorwarfen.
John Bason, Finanzvorstand der Mode-Kette, weist diese Vorwürfe stets zurück. Die günstigen Preise hätten andere Ursachen, erklärte er im vergangenen Jahr im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" - etwa den Verzicht auf Werbung und der Arbeit mit großen Stückzahlen.
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