Dieser Beitrag erschien zuerst an dieser Stelle auf RTL.de.
Nach Adler und Pimkie steht mit Promod die nächste Modekette vor dem Aus. Nachdem im September ein Insolvenzverfahren gegen den französischen Modeproduzenten eröffnet wurde, werden bis Ende Februar nun alle Läden in Deutschland geschlossen.
Umsätze bei Modekonzern massiv eingebrochen
Die Lust auf eine ausgiebige Shopping-Tour nach dem Lockdown dürfte bei Vielen groß sein. Doch allmählich schwindet das Angebot in deutschen Innenstädten. Denn Corona nagt am Einzelhandel wie keine Krise zuvor. Nachdem schon zahlreiche Händler bekannt gegeben haben, sich wegen der schwierigen finanziellen Lage aus den Fußgängerzonen zurückzuziehen und den stationären Handel einzustellen, wurde nun bekannt, dass auch Promod seine Filialen dicht macht.
Pandemiebedingt seien der Modekette schon im Frühjahr des letzten Jahres sämtliche Umsätze weggebrochen. Auch die kurze Öffnung im Sommer konnte dieses Minusgeschäft nicht ausgleichen. Der erneute Lockdown im Dezember habe die deutschen Filialen dann endgültig dahin gerafft.
Mangelnde Perspektive durch Pandemie
"Trotz des grundsätzlichen Potentials der zunächst noch bestehenden 32 Filialen und der fortlaufenden Unterstützung durch die französische Muttergesellschaft PROMOD SAS zu Beginn der Pandemie, war jedoch fortlaufend mangels planbarer Perspektive eine notwendige Restrukturierung finanziell nicht umsetzbar," heißt es vom zuständigen Insolvenzverwalter Marco Kuhlmann. Alternative Fortführungskonzepte oder ein Entgegenkommen bei der Filialmiete durch die Vermieter hätten die wirtschaftliche Stabilität nicht mehr garantieren können, so Kuhlmann.

Statt Filialen nur noch ein Online-Shop
Berlin, Köln, Leverkusen, Dresden oder Heidelberg: Promod ist in vielen deutschen Innenstädten und Einkaufszentren zu finden. Wenn Ende Februar die Lichter in den Läden aus gehen, geht auch eine kleine Ära zu Ende. Über 30 Jahre lang betrieb die französische Modekette hierzulande Filialen.
Künftig setzt Promod voll auf seinen Online-Shop. Dieser bleibt bestehen und soll laut dem deutschen Promod-Chef, Andreas Lobmeyr, sogar noch weiter ausgebaut werden. Betrieben wird der künftig allerdings vom französischen Mutterkonzern, heißt es aus dem Unternehmen.
Innenstadt-Sterben geht weiter
Handelsexperten fordern seit Monaten ein aktives Vorgehen gegen das Filialsterben in Deutschland. Immer mehr Innenstädte würden veröden und die Fußgängerzonen verkommen. Außerdem stünden Tausende Beschäftigte mit jeder weiteren Insolvenz vor dem Aus. Dagegen müsse entschieden vorgegangen werden, heißt es unter anderem vom Deutschen Handelsverband.