zapata Weitere deutsche Modekette meldet Insolvenz an – alle Filialen müssen schließen

Passantinnen gehen an den Schaufensterpuppen eines Modegeschäfts vorbei. Die Modekette Zapata ist insolvent.
Die Modekette Zapata ist nun auch von den Firmenpleiten der Branche betroffen (Symbolbild)
© Wolfgang Maria Weber / Imago Images
Eine weitere Modekette in Deutschland steht vor dem Aus. Zapata kann die Insolvenz nicht mehr abwenden. Das süddeutsche Unternehmen muss nach fast 40-jährigem Bestehen alle Filialen schließen.

Die Modebranche ist in der Krise. Galeria Karstadt Kaufhof, Peek&Cloppenburg, Gerry Weber: Sie alle kämpfen mit finanziellen Problemen. Nun kommt eine weitere Modekette hinzu. Zapata aus Süddeutschland steht endgültig vor dem Ende, nachdem das Unternehmen Ende des vergangenen Oktobers Insolvenz anmelden musste.

Matthias Reinel von der HWR Insolvenzverwaltung Würzburg teilte kürzlich gegenüber dem Branchenmagazin "Textilwirtschaft" mit, dass "trotz intensiver Bemühungen keine Fortführbarkeit darstellbar war". Demnach habe das Unternehmen durch das erneute Insolvenzverfahren an Anziehungskraft verloren. Zudem sei das aktuelle Marktumfeld für den Handel außerordentlich schwierig. 

Zapata wird seine letzten vier verbliebenen Standorte in Passau, Augsburg, Neu-Ulm und Würzburg daher schließen müssen. Der Online-Shop ist bereits nicht mehr zu erreichen. Betroffen von den Filialschließungen der Würzburger Modekette sind demnach rund 30 Beschäftigte. 

Die finanziellen Schwierigkeiten des im Jahr 1985 gegründeten Unternehmens, das "Urbanwear" anbietet, hatten bereits vor einigen Jahren begonnen. 2016 meldete Zapata erstmals Insolvenz an. Aus 14 Filialen wurden 9, bevor die Zahl weiter auf aktuell 4 schrumpfte. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei fünf bis sechs Millionen Euro.

Nicht nur Zapata: Zahlreiche Modeketten insolvent

Zahlreiche weitere Modeunternehmen befinden sich in einer ähnlichen Situation wie Zapata. Der Herrenmodehersteller Ahlers etwa kündigte Ende April an, dass er für die Ahlers AG und sieben Tochtergesellschaften wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzanträge stellen werde. Wenige Tage zuvor hatte die Modekette Gerry Weber einen Antrag auf ein sogenanntes Stabilisierungs- und Restrukturierungsverfahren gestellt. Das Unternehmen hat schließlich eine Verkleinerung des Filialnetzes sowie einen Stellenabbau angekündigt. Die Modekette Orsay schloss bereits vergangenen Sommer alle Filialen in Deutschland und kündigte ihren rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof sowie der Modehändler Peek&Cloppenburg sind in wirtschaftlicher Not. Letzterer suchte im Frühjahr Rettung in einem Schutzschirmverfahren, um die bereits angestoßene Restrukturierung zu beschleunigen. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende vergangenen Jahres erneut Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im Zuge des gebilligten Sanierungsplans sollen deutschlandweit mehr als 40 der zuletzt noch 129 Filialen geschlossen. Damit sollen Tausende Arbeitsplätze wegfallen. Viele Schuhhändler, darunter Reno und Görtz sind ebenfalls insolvent. Die Gründe für die Krise in der Modebranche liegen unter anderem in der Corona-Pandemie und Lieferkettenproblemen, einem Nachfragerückgang durch den Ukraine-Krieg sowie der hohen Inflation. 

Quellen: "Textilwirtschaft", mit Material der dpa

nk

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