Auf Sendung ging ProSieben am 1. Januar 1989, einige Jahre nach dem Schwestersender Sat.1. Im Herbst 1990 war der Spielfilmkanal der erste Sender in Deutschland, der rund um die Uhr sendet. Die Erfolgsgeschichte des Privatsenders, der zur KirchGruppe gehörte, wurde im Sommer 1997 gekrönt: ProSieben ging unter der Führung von Vorstandschef Georg Kofler an die Börse.
Im Sommer 2000 schlossen sich ProSieben und Sat.1 zum größten deutschen Fernsehunternehmen zusammen. Die Integration des ertragsschwachen Senders Sat.1 gestaltete sich schwierig, ProSieben musste lange Zeit für den Großteil der Gewinne sorgen.
Raab und die Hausfrauen
Während Sat.1 breiter aufgestellt ist, hat ProSieben noch immer seinen Schwerpunkt im Bereich der Spielfilme. Im Jahr 2005 ging der Marktanteil in der Gruppe der für die Werbebranche interessanten 14- bis 49-Jährigen leicht auf 11,7 Prozent zurück. Besonders erfolgreich waren Filme wie "Spiderman" und "Men in Black II". Im Programm sind auch US-Serien wie "Desperate Housewives" und TV Total mit Stefan Raab.
Auch wirtschaftlich ist ProSieben für die Gruppe trotz zeitweilig etwas schwächerer Phasen von großer Bedeutung. In den ersten neun Monaten 2005 stieg der ProSieben-Umsatz leicht auf 532 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern ging von gut 115 auf 110,5 Millionen Euro zurück. Damit steuerte ProSieben mehr als die Hälfte des Konzerngewinns von knapp 203 Millionen Euro bei.