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Siemens-Skandal Gewerkschafter Schelsky muss in Haft

Es ging um verdeckte Millionenzahlungen, um Veruntreuung und Betrug: Im Prozess um die AUB-Affäre bei Siemens sind nun zwei Manager verurteilt worden. Der Ex-Chef der Arbeitnehmervertretung AUB, Werner Schelsky, muss für viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Der frühere Siemens-Vorstand Johannes Feldmeyer kommt mit einer Bewährungsstrafe davon.

Im Prozess um verdeckte Millionenzahlungen des Elektrokonzerns Siemens an die Arbeitnehmerorganisation AUB hat das Landgericht Nürnberg-Fürth die beiden Angeklagten am Montag zu Haftstrafen verurteilt.

Im Fall des früheren Siemens-Zentralvorstands Johannes Feldmayer wurde die Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung ausgesetzt. Zudem verhängte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe von 228.000 Euro gegen Feldmeyer. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der frühere Manager der Untreue und der Steuerhinterziehung schuldig ist.

Der mitangeklagte frühere AUB-Chef Wilhelm Schelsky erhielt wegen Beihilfe zur Untreue, Betrug und Steuerdelikten eine Haftstrafe von vier Jahren. Beide Strafen liegen deutlich unter den Anträgen der Anklage. Die Staatsanwaltschaft hatte für Feldmayer eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren und für Schelsky eine Strafe von sechs Jahren beantragt.

Richter: Zeugen haben sich gewunden

Schelsky, der seit Februar 2007 in Untersuchungshaft sitzt, hatte mit Feldmayer einen Vertrag geschlossen, wonach Siemens zwischen Januar 2001 und November 2006 mehr als 30 Millionen Euro für den Aufbau der AUB zahlte. Die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB) sollte eine Gegenmacht zur einflussreichen Gewerkschaft IG Metall im Konzern bilden.

"Es war wirklich erschreckend, wie sich manche Zeugen hier gewunden haben", kommentierte der Vorsitzende Richter Richard Caspar den Prozessverlauf, in dem mehrere der damaligen Siemens-Führungskräfte geladen gewesen waren.

DPA/AP/Reuters AP DPA Reuters

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