Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft die Kreditwürdigkeit von 15 großen Banken im Zuge einer Überprüfung ihrer Bewertungskriterien herunter. Obwohl die Revision bereits vor mehr als einem Jahr angekündigt wurde, trifft der am Dienstag bekanntgegebene Schritt die Institute, die meisten davon aus den USA und Europa, in einer Zeit großer Unsicherheit. Auf die Geldhäuser könnten höhere Finanzierungskosten zukommen, sagte Guy LeBas, Stratege bei Janney Montgomery Scott in Philadelphia. Zu den um jeweils eine Stufe herabgestuften Häusern gehörten die US-Banken Citigroup, Wells Fargo, Goldman Sachs, Morgan Stanley, JPMorgan und Bank of America, die britischen Banken Barclays und HSBC sowie die UBS aus der Schweiz.
Die schlechteren Bonitätsbewertungen wurden im Zuge einer Rating-Aktualisierung von 37 der größten Banken der Welt bekanntgegeben. 20 Bewertungen blieben unverändert, zwei wurden erhöht. Anfang des Monats hatte S&P mitgeteilt, für mehr als 750 Banken in den kommenden Wochen aktualisierte Ratings zu veröffentlichen. Sprecher der Bank of America, von JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley wollten sich auf Anfrage nicht äußern. Mit der Überprüfung der Bewertungskriterien bemüht sich die Agentur, ihren Ruf zu verbessern, der durch falsche Bewertungen von Finanzprodukten gelitten hatte.
Die Börse reagierte zum Handelsbeginn nervös auf die Entscheidung von S&P. Nach drei Handelstagen mit teils kräftigen Gewinnen fiel der deutsche Leitindex im frühen Geschäft um 1,23 Prozent auf 5728 Punkte. Ein Händler bestätigte, dass die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Banken der Auslöser sei.