Tabak Höhere Tabaksteuer hielt nicht vom Rauchen ab

Die Erhöhung der Tabaksteuer hat die Rauchgewohnheiten im vergangenen Jahr nicht geändert - es wurden sogar mehr Tabakwaren als im Jahr 2001 versteuert.

Die Raucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr trotz höherer Steuern mehr geraucht. 2002 wurden Zigaretten und Tabak für 23,3 Milliarden Euro versteuert, also knapp acht Prozent oder 1,7 Milliarden Euro mehr als 2001, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. "Trotz der Steuererhöhungen stieg der Verkauf im letzten Jahr deutlich an - das hat uns auch überrascht", sagte Klaus-Jürgen Hammer vom Statistikamt. Insgesamt pusteten die Raucher 13,8 Milliarden Euro in die Staatskasse - 14 Prozent mehr als 2001.

Viele Raucher

deckten sich offenbar vor der erneuten Erhöhung der Tabaksteuer zum 1. Januar 2003 noch einmal mit Zigaretten und Tabak ein. Zwischen Oktober und Dezember wurden rund zehn Prozent mehr Zigaretten und fast ein Viertel mehr Tabak zum Selberdrehen versteuert, wie die Statistiker anhand der Vergabe von Steuerzeichen (Banderolen) errechnete. Seit dem ersten Januar müssen Raucher wie schon ein Jahr zuvor rund ein Cent pro Zigarette mehr zahlen - das Geld will die Regierung zur Finanzierung des "Anti-Terror-Pakets" ausgeben.

Die Zahl der

versteuerten Zigaretten stieg im Gesamtjahr um knapp zwei Prozent auf 145,1 Milliarden. Rein rechnerisch rauchte damit jeder Bundesbürger (einschließlich aller Nichtraucher) im Schnitt etwa fünf Zigaretten pro Tag. Nicht eingerechnet sind dabei die 3,1 Milliarden Zigarren und Zigarillos (plus 22,2 Prozent), 15.473 Tonnen Drehtabak (plus zwölf Prozent) sowie 847 Tonnen Pfeifentabak (minus acht Prozent), die im vergangenen Jahr versteuert wurden.