Gundremmingen

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Abgeschaltetes Atomkraftwerk Gundremmingen

Spatenstich für riesigen Batteriespeicher in Gundremmingen

Nur wenige Tage nach der Sprengung der beiden Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Gundremmingen im Landkreis Günzburg hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf dem Gelände den symbolischen Spatenstich für einen riesigen  Batteriespeicher gesetzt. Es wird laut dem Energiekonzern RWE der größte Batteriespeicher Deutschlands. Die Anlage werde eine Leistung von 400 Megawatt und eine Speicherkapazität von 700 Megawattstunden haben, erklärte RWE am Mittwoch. 
Sprengung der Kühltürme

Kühltürme von Ex-Atomkraftwerk Gundremmingen gesprengt - Zehntausende Zuschauer

In Bayern sind am Samstag die beiden Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Gundremmingen im Landkreis Günzburg gesprengt worden. Die 160 Meter hohen Türme wurden planmäßig durch ein vom Energiekonzern RWE beauftragtes Sprengunternehmen zerstört. Bei regnerischem Wetter verfolgten zehntausende Schaulustige außerhalb einer Sperrzone die Sprengung der Türme, die in den vergangenen fast 50 Jahren zum markanten Wahrzeichen in der Region geworden waren. Der Abriss der Kühltürme ist Teil des planmäßigen Rückbaus des Atomkraftwerks.
Video: Endstation Atomausstieg: Ortstermin in Gundremmingen

Video Endstation Atomausstieg: Ortstermin in Gundremmingen

Der Ausstieg aus der Atomkraft geht zum Ende des Jahres mit dem Abschalten dreier Kernkraftwerke in die nächste Runde. Davon betroffen ist auch das AKW Gundremmingen C. Für die bayerische Gemeinde Gundremmingen geht damit zum Jahresende eine Epoche zu Ende. Jahrzentelang war das AKW ein wichtiger Faktor für die Stromversorgung in Süddeutschland und hatte einen wichtigen Anteil am Wirtschaftswachstum in der Region. Das es damit jetzt vorbei ist, bereitet dem CSU-Bürgermeister von Gundremmingen, Tobias Bühler, aber keine allzugroßen Sorgen: "Wir machen uns hier keine Sorgen, dass wir deshalb in wirtschaftliche Schieflage kommen. Wir haben über die letzten Jahre sehr gut vorgesorgt. Und auf der anderen Seite muss man auch sagen, Gundremmingen besteht nicht nur aus dem Kernkraftwerk. Gundremmingen, was die Gewerbesteuer-Zahlungen angeht, wir haben sehr gute und sehr solvente Firmen auch hier noch vor Ort, die weiterhin mit Gewerbesteuer bei uns mit zahlen." Über elf Jahre nach dem Beschluss für einen beschleunigten Atomausstieg wird sich Deutschland Ende 2022 von der Kernenergie verabschieden. Das sei gut so, sagt Arne Fellermann, Energieexperte bei der Umweltschutzorganisation BUND: "Der Atomausstieg war für den BUND schon seit Dekaden ein Herzensthema, weil für uns die Technologie einfach zu risikobehaftet ist. Und in der heutigen Situation macht sich noch mal deutlicher, dass es wirklich wichtig ist, dass wir aus dieser etwas unsicheren, teuren, nicht nachhaltigen Technologie aussteigen. Deswegen sind wir da total froh drüber, dass jetzt zum Jahresende ein paar Meiler schon wirklich abgestellt werden und nächstes Jahr dann der Atomausstieg fast vollständig vollzogen wird." 2021 steuerten die sechs noch laufenden Atomkraftwerke nach vorläufigen Zahlen des Branchenverbands BDEW noch rund zwölf Prozent zur Stromproduktion in Deutschland 2021 bei. Der Anteil der Erneuerbaren Energien lag bei fast 41 Prozent. Kohle kam auf knapp 28 Prozent, Gas auf gut 15 Prozent. Bis 2030 soll der Anteil der Erneuerbaren auf 80 Prozent steigen. Wenn in gut einem Jahr das letzte AKW in Deutschland abgeschaltet wird, ist das Kapitel der Kernenergie hierzulande noch lange nicht beendet. Wo in Deutschland ein Atommüll-Endlager gebaut wird, soll bis 2031 entschieden werden. Die Inbetriebnahme ist 2050 geplant.