Da keine marktbeherrschende Stellung entsteht, sah sich die EU-Wettbewerbsbehörde zu diesem Schritt entschlossen. Die Zomba Group gilt als hochprofitabel, macht einen Umsatz von rund einer Milliarde Dollar (1,02 Mrd Euro) und hat Stars wie Britney Spears, die Backstreet Boys und N?Sync unter Vertrag. Branchenkenner schätzten den Kaufpreis nach früheren Angaben auf rund drei Milliarden Dollar. Bertelsmann hielt bislang schon 25 Prozent der Anteile an Zomba Publishing sowie 20 Prozent an Zomba Record. Zomba-Gründer Clive Calder verfügte über eine Put-Option zum Verkauf der ausstehenden Anteile an BMG, deren Wert im Jahresbericht von Bertelsmann auf drei Milliarden Dollar veranschlagt wurde.
Durch die Übernahme von Zomba Music könnte BMG zu einem der drei größten Musik-Konzerne weltweit aufsteigen, sagten Analysten. Derzeit wird BMG zu größten fünf Musik-Konzernen gezählt. Die sind neben der deutschen Firma die EMI Group, AOL Time Warner, Vivendi Universal und Sony Corp. Die größte Auswirkung durch die Übernahme auf den Musik-Markt sieht die Kommission in Deutschland und Großbritannien.
»Die Übernahme wird dazu führen, dass Zomba Record als Wettbewerber bei der Aufzeichnung und dem Vertrieb von Unterhaltungsmusik wegfällt, wobei jedoch die Zunahme des Marktanteils von BMG beschränkt sein wird«, stellte die EU-Kommission fest. Der Anteil von BMG und Zomba zusammen wird etwa dem von EMI entsprechen, Marktführer wird Universal bleiben.