US-Banken Auch JP Morgan meldet Milliardengewinn

Das Geld an der Wall Street sprudelt wieder: Nachdem vor zwei Tagen Goldman Sachs einen Milliardengewinn im zweiten Quartal vermeldet hatte, ist nun JP Morgan Chase nachgezogen. Die New Yorker Großbank verbuchte im vergangenen Vierteljahr ebenfalls ein Plus im Milliardenbereich.

Der US-Finanzkonzern JP Morgan Chase bleibt mit einem weiteren Milliardengewinn bisher die ganze Finanzkrise hindurch in den schwarzen Zahlen. Unter dem Strich steigerte die Großbank den Gewinn im zweiten Quartal überraschend stark um 36 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro), teilte sie am Donnerstag in New York mit.

Das Geschäft des Konzerns lief damit nochmals weit besser als von Experten ohnehin erwartet. Auch die Investmentbank Goldman Sachs hatte zuvor die Prognosen mit einem Rekordgewinn übertroffen. Ob sich die gesamte Bankenbranche allmählich erholt, werden die Zahlen der schwer angeschlagenen Schwergewichte Citigroup und Bank of America zeigen, die am Freitag erwartet werden.

Gewinn trotz Rückzahlung des Darlehens

JP Morgan schlug sich in der Krise bisher durchweg besser als der große Rest der Branche. Gerade erst gab der Konzern als eine der ersten Großbanken 25 Milliarden Dollar an Regierungshilfen zurück. Ihren jüngsten Gewinn erzielte die Bank trotz einer Dividendenzahlung von 1,1 Milliarden Dollar an den Staat für das Darlehen. Die Erträge kletterten um 39 Prozent auf 25,6 Milliarden Dollar.

Mit Blick auf die Konjunktur warnte Bankchef Jamie Dimon: "Wir wissen nicht, ob sich die Wirtschaft weiter verschlechtern wird." Für sein Institut sei er aber zuversichtlich. Allerdings musste die Bank wegen Pleiten und Zahlungsausfällen 9,7 Milliarden Dollar zurücklegen - weit mehr als doppelt soviel als im Vorjahr.

Zahlen nur schwer einzuschätzen

Die Zahlen der US-Banken sind derzeit mit großer Vorsicht zu genießen und selbst für viele Experten schwer einzuschätzen. Denn erst kürzlich wurden die Bilanzierungsregeln geändert. Wegen der Krise wurde die Bewertung von derzeit schwer verkäuflichen Wertpapieren erleichtert.

Der zu den größten Verlierern der Finanzkrise zählenden Citigroup trauen Experten an diesem Freitag zu, ihre Verluste zumindest stark verringert zu haben. Der andere große Krisenverlierer, die Bank of America, hatte sich an der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch verhoben. Ihr Gewinn dürfte den Schätzungen zufolge deutlich niedriger als vor einem Jahr ausfallen.

AP · DPA
DPA/AP