Ein Mann aus Long Island im US-Bundesstaat New York hat das Haus, in dem er wohnt vor 23 Jahren mittels einer Hypothek für eine Summe von 290.000 Dollar (241.000 Euro) kaufen wollen. Der Wahington Mutual, der Bank, die ihm die Hypothek bewilligte, zahlte er im ersten Monat eine Rate 1,692,37 Dollar – und seitdem nichts mehr.
Obwohl die Bank im Jahr 2000 die Zwangsräumung anordnete und das Haus mittlerweile neue, rechtmäßige Besitzer hat, die ihn rausklagen wollten, bewohnt der Mann die Immobilie noch immer. Das berichtet die "New York Post".
Umsonst wohnen dank Insolvenzrecht
Der Amerikaner beruft sich dabei seit Jahren auf eine Regelung im US-Insolvenzrecht, das dem Schuldner automatisch ein Aufenthaltsrecht gewährt, genannt "automatic stay". Dies besagt, dass der Schuldner den Ansprüchen des Gläubigers entzogen wird, sobald dieser Insolvenz angemeldet hat. Und auf dieses Recht beharrt der 52-Jährige seit 23 Jahren.
Laut "New York Post" habe der Mann im Jahr 2001 insgesamt sieben Insolvenzanträge gestellt. Damit habe er sich durch mehrere Klagen nicht nur sein Wohnrecht erstritten, sondern er habe den Besitz des Hauses auch immer mal wieder auf andere Personen übertragen, die ihn mehrfach für zahlungsunfähig erklärten. Insgesamt gäben mindestens drei weitere Personen das Gebäude als ihre Adresse an, so die Zeitung.
Bis zur Finanzkrise im Jahr 2008 bewährte sich diese Masche offenbar. Doch dann ging die Washington Mutual pleite und JPMorgan Chase wurde neuer Gläubiger. Seit 2018 gehört das Haus dem Immobilienunternehmen Diamond Ridge Partners – und die versuchen unermüdlich, den 52-Jährigen aus dem Haus zu bekommen.
Tausende von Dollar gespart
Die "New York Post" schätzt, dass der der Mann über die Jahre mindestens 440.000 Dollar (366.000 Euro) gespart haben soll. Dagegen soll der Gläubiger bereits 150.000 Dollar für Gerichtskosten und 50.000 Dollar für die Grundsteuer bezahlt haben. Der Zeitung liegt eine Stellungnahme aus dem Umfeld von Diamond Ridge Partners vor, in der es heißt, es sei noch "kein Ende in Sicht."

Unter Berufung auf den Anwalt der Firma vermutet die "New York Post" sogar, dass die aktuelle Coronakrise dem Schuldner sogar noch in die Karten spielen und ihm aufgrund dessen eine Gnadenfrist gewährt werden könnte. Die Gerichte kämen in den USA mit ihren Räumungsklagen nämlich nicht hinterher.
Quelle: "New York Post"