Die Demokraten im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses haben am Mittwoch neue Fotos und Videos veröffentlicht, bei denen es sich laut einer Mitteilung um bisher unbekanntes Material von Jeffrey Epsteins Privatinsel auf den US-Jungferninseln handeln soll.
Die Bilder und Videos zeigen Schlafzimmer, Badezimmer, ein Büro sowie einen Raum mit Masken an der Wand, in dem offenbar ein Zahnarztstuhl steht. Zudem gibt es Außenaufnahmen des Anwesens mit Palmen, Meerblick und Swimmingpool sowie ein Foto eines Festnetztelefons mit Vornamen auf den Kurzwahltasten, darunter Darren, Rich, Mike, Patrick und Larry.
Ein weiteres Foto zeigt offenbar eine Tafel mit den Wörtern "Macht", "Täuschung", "Intrigen" und "Politik".
Die Fotos von Jeffrey Epsteins Privatinsel
Die Demokraten wählten die Bilder laut "New York Times" aus einem größeren Materialbestand aus, der dem Aufsichtsausschuss von den Strafverfolgungsbehörden der US-amerikanischen Jungferninseln zur Verfügung gestellt worden war. Die Bilder wurden im Jahr 2020 aufgenommen, ein Jahr nachdem Epstein in Haft gestorben war, während er wegen des Vorwurfs des "Sexhandels" in Untersuchungshaft saß.
Akten zum Fall Jeffrey Epstein sollen bald veröffentlicht werden
"Diese neuen Bilder geben einen verstörenden Einblick in die Welt von Jeffrey Epstein und seiner Insel. Wir veröffentlichen diese Fotos und Videos, um die Transparenz unserer Ermittlungen zu gewährleisten und dabei zu helfen, ein vollständiges Bild von Epsteins schrecklichen Verbrechen zu zeichnen", hieß es in der Mitteilung.
Der ranghöchste Abgeordnete Robert Garcia forderte Präsident Trump auf, alle Akten freizugeben. Garcia sagte, die Fotos und Filmaufnahmen seien durch eine Anfrage des Aufsichtsausschusses an das Justizministerium erlangt worden.
Die Veröffentlichung der Fotos und Videos erfolgte kurz nachdem Präsident Trump ein Gesetz unterzeichnet hatte, das das Justizministerium zur Freigabe von Dokumenten im Zusammenhang mit Epstein verpflichtet, berichtete der Sender CNN. Das US-Justizministerium hat bis Mitte Dezember Zeit, Tausende von Akten zu Zivil- und Strafverfahren im Zusammenhang mit Epstein freizugeben.
Die US-Jungferninseln standen lange im Fokus der Ermittler, die den Missbrauch Epsteins an Mädchen und Frauen untersuchten. Der New Yorker Finanzier besaß die Inseln Little St. James Island und Great St. James. Auf den Inseln soll er laut Aussagen seiner Ankläger minderjährige Mädchen für Sexzwecke gehandelt haben.
Epstein hatte Verbindungen zu Donald Trump
Epstein war über viele Jahre Teil der High Society und in einflussreichen Kreisen vernetzt. Der Multimillionär betrieb einen Missbrauchsring, dem viele junge Frauen, darunter Minderjährige, zum Opfer fielen. Epstein verging sich auch selbst an ihnen.
Vor fast 20 Jahren landete der Fall vor Gericht und Epstein bekannte sich bei bestimmten Vorwürfen für schuldig. Jahre später wurde der Fall erneut aufgerollt und Epstein festgenommen. Noch bevor ein weiteres Urteil gefällt werden konnte, starb Epstein 2019 im Alter von 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Der Obduktionsbericht nannte Suizid als Todesursache.
Epsteins plötzlicher Tod und seine vielfältigen Kontakte in die Welt der Reichen und Mächtigen lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie Party-Videos belegen. Die Enthüllungen über den Missbrauchsskandal brachten auch den britischen Ex-Prinzen Andrew in Verruf, der Kontakt zu Epstein pflegte und kürzlich seine Adelstitel abgeben musste.
Quellen: Demokraten im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses, Fotos und Videos, CNN, Sky News, BBC, "New York Times", Nachrichtenagentur DPA