Der US-amerikanische Technologiekonzern IBM, schon in den vergangenen Jahren ein Garant der Stabililität an der Wall Street, hat seinen Gewinn trotz Finanzkrise überraschend stark ausgebaut. Im dritten Quartal sei der vorläufige Überschuss um 20 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar gestiegen, teilte IBM mit. Analysten hatten deutlich weniger erwartet. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 25,3 Milliarden Dollar. Außerdem bekräftigte der Technologie-Riese seine Jahresprognose.
Die Wall Street - zuletzt nur schlechte Nachrichten gewohnt - jubelte: Die IBM-Aktie gewann nachbörslich sechs Prozent, auch andere Technologiewerte legten zu. Experten waren voll des Lobes: "In diesem Umfeld ist das Erreichen der Geschäftsziele und das Bestätigen des Ausblicks eine unglaubliche Leistung", sagte der New Yorker Börsenhändler Mike Holland.
IBM profitierte vor allem vom Geschäft mit Dienstleistungen und Software. Diese Leistungen, die rund die Hälfte des IBM-Geschäfts ausmachen, sind meist in längerfristigen Verträgen geregelt und werden durch Krisen somit weniger stark belastet. Außerdem erwirtschaftet IBM rund zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland und ist somit nicht so stark von der US-Konjunktur abhängig wie andere Unternehmen.
Der SAP-Konkurrent hatte seine vorläufigen Ergebnisse überraschend veröffentlicht. Hintergrund dürfte das Ende des Verbots von Leerverkäufen mit 950 Firmen-Papieren an der New Yorker Börse sein, darunter auch IBM. Manche Investoren hatten befürchtet, dass diese Titel durch Spekulationen auf fallende Kurse erneut unter Druck geraten könnten.