Verdacht auf Kreditbetrug Staatsanwaltschaft klagt Porsche-Manager an

Der Übernahmeversuch von Volkswagen ist kein Ruhmesblatt für Porsche - und interessiert auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart: Die hat jetzt Anklage gegen drei Manager des Unternehmens wegen Kreditbetrug erhoben.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen drei Manager aus dem Finanzbereich der Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE erhoben. Die Anklage laute auf Kreditbetrug und hänge mit dem gescheiterten Versuch der Porsche SE zusammen, die Volkswagen AG zu übernehmen. Bei einem der Angeklagten soll es sich nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA um Holger Härter handeln, den ehemaligen Finanzchef des Unternehmens.

Parallel zu dem Verfahren laufen auch die Ermittlungen wegen Untreueverdachts und Marktmanipulation weiter, sagte Staatsanwältin Claudia Krauth. Bei diesen beiden Punkten sei noch nicht absehbar, wann die Anklagebehörde zu endgültigen Ergebnissen komme.

Falsche Angaben zu Finanzgeschäften

Vorgeworfen werde den drei Verantwortlichen aus dem Finanzbereich der Porsche Automobil Holding SE nun, bei Verhandlungen mit Banken falsche Angaben über Finanzgeschäfte gemacht zu haben, die im Zusammenhang mit dem Griff nach der Macht bei VW stehen.

Es gehe um einen im März 2009 zur Rückzahlung fälligen Kredit von zehn Milliarden Euro. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA arbeiten die drei Manager inzwischen nicht mehr bei der Porsche SE.

Die Behörde schreibt, die Angeschuldigten hätten einem Kreditinstitut gegenüber falsche Angaben über den Geldbedarf gemacht, der bei der Einlösung sämtlicher von Porsche gehaltenen Kaufoptionen auf VW-Stammaktien fällig gewesen wäre. Außerdem heißt es, die drei Manager hätten gegenüber der Bank Teile damaliger Porsche-Geschäfte auch verschwiegen.

DPA
be/DPA/AFP