Gera Mann wollte seine Frau in Straßenbahn anzünden – Urteil gefallen

Gera: Der Angeklagte (M) wird von Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt.
Der Angeklagte (M) wird von Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt – er soll seine Frau in Gera lebensgefährlich verletzt haben
© Bodo Schackow / DPA
Mitten am Tag, in aller Öffentlichkeit, übergoss ein Mann seine Frau in Gera mit Benzin und zündete sie an. Dafür wurde er nun verurteilt.

Wegen versuchten Mordes an seiner Ehefrau muss ein Mann lebenslang hinter Gitter. Das Landgericht Gera sprach ihn schuldig, im März dieses Jahres seine Frau in einer Straßenbahn mit Benzin übergossen und angezündet zu haben. Die Frau erlitt bei dem Angriff lebensgefährliche Verbrennungen.

Der 47-jährige Georgier habe seine Frau töten wollen, weil diese die Ehe beenden wollte und sie kein selbstbestimmtes Leben führen sollte, sagte der Vorsitzende Richter Uwe Tonndorf. Er habe sich durch die Trennung in seinem Stolz und seiner Ehre verletzt gefühlt. "Sie sind kein Monster", sagte Tonndorf zu dem Angeklagten. "Sie sind ein Mensch, der schwere Schuld auf sich geladen hat."

Täter stellte sich selbst bei der Polizei Gera

Nach der Tat drückten andere Fahrgäste den Notfallknopf, woraufhin die Bahn stoppte und sich die Türen öffneten. Während der Straßenbahnfahrer das Opfer mit einem Feuerlöscher löschte, floh der Täter.

Die Frau erlitt Verbrennungen dritten Grades im Gesicht, am Hals und am Oberkörper. Sie befand sich mehrere Monate in stationärer Behandlung.

Die Polizei leitete nach der Tat eine Öffentlichkeitsfahndung ein und suchte mit einem Foto und mit Hilfe von Spürhunden und Polizeihubschraubern nach dem mutmaßlichen Täter. Er stellte sich tags darauf bei der Polizei und wurde festgenommen. Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft.

Die Richter folgten mit ihrem Urteil dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte kein konkretes Strafmaß gefordert. Zudem muss der Mann ein Schmerzensgeld von 75.000 Euro zahlen.

DPA · AFP
mkb

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