Volkswagen Management droht Stellenstreichung

Nach den Arbeitnehmern kommen die Bosse an die Reihe: Volkswagen stellt im Zuge seiner Sanierung auch ein Fünftel der rund 1000 Stellen im Management auf den Prüfstand.

"Wir haben immer betont, dass wir auf allen Personalebenen sparen und restrukturieren müssen, also auch auf der Managementebene", sagte ein VW-Sprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Vorabbericht des "Manager Magazin". Im Management seien, wie bei den anderen Beschäftigten, grundsätzlich 20 Prozent der Stellen betroffen. Dem Magazinbericht zufolge will VW-Markenchef Wolfgang Bernhard bei den aussortierten Führungskräften wie bei der übrigen Belegschaft auf Frühpensionierungen und Abfindungsangebote setzen. Alle Mitarbeiter ab der Bereichsleiterebene sollten mit 60 Jahren aufhören, hieß es in dem Bericht. Zu diesen Details wollte sich der VW-Sprecher nicht äußern.

2000 nahmen bisher Abfindungsangebote an

Bislang hätten insgesamt mehr als 2000 Beschäftigte der Kernmarke VW Abfindungsangebote angenommen, sagte der Konzernsprecher. Das seien mehr, als VW für die Anfangsphase erwartet habe. Die von VW angebotenen Abfindungen reichen je nach Betriebszugehörigkeit und Lohnstufe von 40.000 bis 195.000 Euro.

Der Stand der Sanierungsbemühungen bei der Kernmarke Volkswagen ist auch Thema der VW-Aufsichtsratssitzung an diesem Mittwoch. Außerdem sollte die schwierige Lage auf den Märkten Nordamerika, Brasilien und China diskutiert werden, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Der Konzern hat bei der Kernmarke Volkswagen rund 20.000 Stellen in Frage gestellt. Das ist etwa ein Fünftel der Belegschaft in den sechs westdeutschen Montage- und Komponentenwerken. Zudem will der Konzernvorstand gegen den Widerstand der Arbeitnehmerseite zur 35-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich zurückkehren.

Reuters
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