"Wir erwarten eine Katastrophe", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Cigarettenindustrie, Ernst Brückner, dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Die Branche geht davon aus, dass sie in diesem Jahr zehn bis 20 Prozent weniger Zigaretten verkaufen wird als 2003. Nach seinen Angaben werden hunderte Beschäftigte in Industrie und Handel ihre Jobs verlieren.
Absatzrückgang von 10 Prozent
Nach Einschätzung der Gesellschaft für Konsumforschung wird die jüngste Preiserhöhung von 40 Cent pro Packung den Absatz um bis zu zehn Prozent drücken. Dennoch würden nur wenige deswegen mit dem Rauchen aufhören, sagte GfK-Marketingleiter Wolfgang Twardawa. Stattdessen würden die Raucher auf Billigzigaretten aus dem Discounter oder legale oder illegale Ware aus Osteuropa umsteigen. Schon jetzt werde jede dritte Zigarette, die in den neuen Bundesländern geraucht wird, nicht in Deutschland versteuert, weil sie aus Osteuropa kommt.
Schon 2003 Rückgang
Bereits 2003 war die Zahl der in Deutschland verkauften und versteuerten Zigaretten gegenüber 2002 nach Angaben der Zigarettenindustrie von 145,1 Milliarden auf 132,6 Milliarden gesunken. Gründe für die Preiserhöhung sind die Anhebung der Tabaksteuer zum 1. März, aber auch höhere Gewinnmargen für die Hersteller. Im Schnitt beträgt die Preiserhöhung 12 bis 13 Prozent. Bereits jeweils zu Jahresbeginn 2002 und 2003 hatte es eine Tabaksteuererhöhung um je einen Cent pro Zigarette gegeben. Dies sollte der Finanzierung von Antiterrormaßnahmen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dienen.