Pünktlichkeitsdefizite Bahn-Verspätungen auf Rekordniveau

Die Probleme bei der Deutschen Bahn reißen nicht ab: Immer mehr Züge kommen unpünktlich an. Eine interne Untersuchung förderte zutage, dass die Bahn an den meisten Verspätungen selbst schuld ist.

Die Deutsche Bahn AG hat eingeräumt, für die meisten Verspätungen von Zügen selbst verantwortlich zu sein. Bahnsprecher Werner Klingberg bestätigte heute Berichte des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" und von "Bild am Sonntag", nach denen nur sechs Prozent der Verspätungsgründe auf externe Einflüsse wie Wetterwidrigkeiten, Unfälle an Bahnübergängen, Brände oder Suizide zurückzuführen sind. "Wir bieten nicht die Leistung, die die Bahn bieten sollte", sagte Klingberg selbstkritisch.

In einem internen Bericht von Netz-Vorstand Roland Heinisch an Bahn-Chef Hartmut Mehdorn heißt es laut "Bild am Sonntag", 30 Prozent der Verspätungen seien auf technische Störungen und Ausfälle zurückzuführen wie etwa Pannen an Triebwagen, Schienen und Oberleitungen. Jeweils 20 Prozent der Züge seien unpünktlich, weil entweder Bauarbeiten die Fahrt verzögern oder beim Wechsel von Personal Zeit verloren geht. Für 15 Prozent der Verspätungen seien schließlich Fehler im Fahrplan verantwortlich. Nur in einem halben Dutzend von 100 Fällen werde der Bahnbetrieb durch Blitz, Eisregen, Feuer, unvorsichtige Autofahrer oder Selbstmörder behindert.

Klingberg sagte, der Bahn-Vorstand habe bereits eine Kommission eingerichtet, um den Ursachen für die Verspätungen auf die Spur zu kommen. Das Unternehmen selbst sei unzufrieden und wolle mit Nachdruck die Pünktlichkeit der Züge verbessern. "Wir sind nicht glücklich mit der Situation. Aber wir arbeiten hart daran", sagte Klingberg.

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