Vor einigen Wochen schaute Deutschland neugierig auf Kleve: Die Einzelhändler der 50.000-Einwohnerstadt, gelegen an Rhein und niederländischer Grenze, verbannen nämlich seit Februar Ein- und Zwei-Cent-Münzen aus ihren Kassen. Stattdessen wird beim Bezahlen auf Fünf-Cent-Beträge gerundet. Die Abwicklung der Zahlvorgänge mit Kleingeld sei einfach zu teuer geworden, lautete damals die Begründung der Händler. Die Inspiration zu der Idee hatten sie sich beim Blick über die Grenze geholt: Die holländischen Nachbarn runden bereits seit Jahren beim Bezahlen auf oder ab, sind mit dem Modell sehr zufrieden.
Wie würde eine faktische Abschaffung der kleinsten Münzen im Rest der Bundesrepublik ankommen? Das Institut "myMarktforschung" zu dieser Frage eine repräsentative Umfrage durchgeführt. 1024 Teilnehmer zwischen 18 und 70 Jahren wurden in diesem Rahmen online befragt. Darüber hinaus wurde erhoben, was die Befragten von einer Obergrenze bei Bargeldzahlungen halten und ob sie gar eine komplette Abschaffung des Bargelds befürworten würden.
Mehrheit ist für Abschaffung kleinster Münzen
Fast 60 Prozent der Teilnehmer sprach sich in der Umfrage für die Abschaffung der beiden kleinsten Cent-Münzen aus. Als Argumente wurden Platzgründe und Zeitersparnis beim Bezahlen angegeben. Skeptiker sorgen sich um mögliche Preiserhöhungen, die aus der Abschaffung resultieren könnten.
Komplette Abschaffung und Bargeld-Obergrenze
Einer kompletten Abschaffung des Geldes stehen hingegen rund 72 Prozent der Befragen ablehnend gegenüber. Alltägliche Dinge wie Lebensmittel oder Drogeriebedarf werden von der Mehrheit der Befragten am liebsten bar bezahlt. Bei Kleidung, Technik oder Möbeln setzen die meisten hingegen auf die EC-Karte.
Eine Obergrenze bei Bargeldzahlung lehnen rund 56 Prozent der Befragten ab. Der Rest könnte sich ein solches Limit unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen.
