In den USA ist es in mehreren Städten zu Vandalismus in Form von antisemitischen Schmierereien und Hakenkreuzen gekommen. In einem Fall in Chicago ermittelt die Polizei laut dem US-Sender CNN wegen eines Hassverbrechens: Die örtlichen Polizeibehörden hatten am Samstag ein Video veröffentlicht, in dem ein schwarz gekleideter Mann nach Mitternacht mit einem Geländewagen vor einer Synagoge vorgefahren war. Er stieg aus dem Fahrzeug aus, beklebte die Synagoge mit Hakenkreuz-Aufklebern und schlug dann mit einem Metallobjekt eine Scheibe ein. Anschließend fuhr er davon. Die Leiterin des Amerikanisch-Jüdisches Komitees sagte CNN in Reaktion auf den Vorfall, "die jüdische Gemeinde in Chicago wird sich durch antisemitische Attacken nicht einschüchtern lassen."
"Wir werden den Hass nicht siegen lassen"
In New York wurde gleich ein ganzer U-Bahn-Waggon mit Hakenkreuzen beschmiert. Zunächst hatte ein New Yorker Bürger den Vandalismus im Netz publik gemacht. Der Facebook-Post mit einigen Bildern der Schmierereien wird seitdem in sozialen Medien viel geteilt, unter anderem auch von Chelsea Clinton, der Tochter der unterlegenen US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Über dem Beitrag schrieb sie: "Wir werden den Hass nicht siegen lassen (...)"
Der New Yorker kommentierte in seinem Beitrag: "Ich bin heute Abend in Manhattan in die U-Bahn eingestiegen und habe ein Hakenkreuz auf jeder einzelnen Werbung und Fensterscheibe gesehen. Das Abteil war still, jeder starrte sein Gegenüber voller Unbehagen an, ohne zu wissen, was man nun tun soll." Eine Person habe dann die Initiative ergriffen und gesagt, "Handdesinfektionsmittel entfernt Edding". Viele Menschen hätten dann in ihre Taschen gegriffen und mit Desinfektionsmittel und Taschentüchern die Hakenkreuze entfernt.
"Ich habe dieses Verhalten so satt"
Auch auf dem Campus der Rice University im texanischen Houston hat die Polizei wegen Hakenkreuz-Vandalismus Ermittlungen aufgenommen. Laut Angaben der Universität sei der Sockel einer Statue des Namensgebers der Universität, William Marsh Rice, mit Hakenkreuzen und Sprüchen beschmiert worden. In einem Statement ließ der Dekan der Rice University verlauten, "ich habe dieses Verhalten so satt (…) wir sind intelligenter, wir sind entschlossen - und den Hetzern zahlenmäßig weit überlegen."
