Autonome Großlader von Caterpillar Giganten im Einsatz

Caterpillar 797 F
Caterpillar 797 F
© press-inform - das Pressebuero
Beim Thema autonomen Fahren hakt es in der Autoindustrie mächtig. Bei überdimensionalen Großkippern und Arbeitsmaschinen sieht das ganz anders aus. Die gigantischen Kipper von Caterpillar sind mittlerweile gerade in Australien oftmals ohne Fahrer unterwegs.

In Deutschland und Europa muss man die Goliath-Kipper von Caterpillar gar nicht erst suchen. Sie arbeiten sich in den entlegensten Regionen der Welt durch Bergbau, Minen und Steinbrüche, um gigantischen Mengen Abraum zu transportieren. Einer von ihnen, der Cat 797 F ist mittlerweile nicht nur mit modernster Dieseltechnik unterwegs, sondern verzichtet im Alltagseinsatz auch auf einen Fahrer hinter dem Steuer. Eingesetzt werden die gigantischen Allradkipper zumeist im Tagebau, wo unter härtesten Bedingungen Materialien wie Ölsand, Kupfer, Eisenerz oder Kohle abgebaut werden. Die Einsatzbedingungen könnten dabei härter nicht sein. So arbeiten die Großkipper zumeist unter extremen Umgebungstemperaturen von über 60 Grad im Schatten und in Höhen von über 4.800 Metern. Die Traglast pro Ladung liegt bei dem Topmodell Cat 797 F bei über 360 Tonnen.

Der Cat 797F ist der weltweit meistverkaufte Lastwagen in der 400-Tonnen-Klasse und wird in seinem harten Alltagseinsatz von einem C175-20 Dieselmotor angetrieben, der 2.983 kW / 4000 PS leistet. Das neuste Modell 797F Tier 4 Final ist dabei mit einem Abgasnachbehandlungssystem mit SCR-Kat (selektiver katalytischer Reduktion) ausgestattet, das Dieselabgasflüssigkeit zur Senkung der NOx-Emissionen verwendet. Kosten und Dauerhaltbarbarkeit sind bei den gigantischen Minentransportern unverzichtbar. Caterpillar hat die neue Emissionsplattform in mehr als 20 Millionen Betriebsstunden in der Praxis getestet. Das neue System wurde deutlich vereinfacht, weniger Teile verbaut und somit insbesondere auch wartungsfreundlicher gemacht.

Eingesetzt werden die Großkipper oftmals in Australien; zum Beispiel in der dortigen Eisenerzmine Gudai-Darri, einem 3,6-Milliarden-Dollar-Invest 110 Kilometer nordwestlich der Stadt Newman. Auch hier sind die übergroßen Caterpillar Radlader ebenso vollautonom auf dem gigantischen Minenareal unterwegs wie die großen und mittelgroßen Bulldozer. Diese lockern den Abraum in der Mine, ehe ebenfalls gigantische Bagger das Material auf die Radlader vom Typ 797 F und die nur etwas kleineren Brüdern 794 und 793 laden, die mit ihren bis zu 3.500 PS immerhin noch bis zu 320 Tonnen pro Ladung befördern können. Voll autonom geht es dann zur Sammelstelle. Hierzu haben das Bergbauunternehmen Rio Tinto und Caterpillar nicht nur eine Vereinbarung über die Lieferung und die Wartung von Bergbaumaschinen, Automatisierungs- und Technologiesystemen getroffen, sondern wollen die Eisenerzmine Gudai-Darri zu einem automatisierten Minenbetrieb werden lassen. Dadurch soll die Sicherheit verbessert werden, die Produktion optimiert und die Auslastung der Bergbaumaschinen ohne Betriebspersonal erhöhen werden.

"Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Caterpillar und WesTrac, dem regionalen Caterpillar-Händler, um Gudai-Darri zur technologisch fortschrittlichsten und innovativsten Mine in unserem Eisenerznetzwerk in der Pilbara zu machen", so der Vorstandsvorsitzende von Rio Tinto Iron Ore, Chris Salisbury, "die Technologie verändert unseren Bergbaubetrieb rapide, da wir Innovationen nutzen, um unseren Betrieb sicherer, intelligenter und produktiver zu machen. Diese Erweiterung unserer Partnerschaft mit Caterpillar und WesTrac ist ein spannender Schritt für unser Unternehmen." Nach einem mehr als 18monatigen Testbetrieb soll in den kommenden Monaten mit der offiziellen Produktion beginnen. Die geplante Jahreskapazität der Mine soll bei 43 Millionen Tonnen Eisenerz liegen.

Unterstützt werden die vollautonom fahrenden Caterpillar Modelle 797 F von den kleineren Radladern 794, 793 und 777 G, die noch mit menschlichen Fahrern bestückt sind, jedoch nur für die kleineren Schüttmengen eingesetzt werden. Die Baureihe 777 G ist deutlich keiner als die autonomen 797 F, werden jedoch von einem 683 kW / 918 PS starken Dieseltriebwerk befeuert, der die Grubenkipper auf den unbefestigten Pisten im Westen von Down Under bis zu 67 km/h schnell macht. Pro Arbeitsstunde können die kleineren Kipper somit bis zu 164.650 Kilogramm Material transportieren. Möglich macht dies die 60 Kubikmeter große Standardmulde, die für leichtere Materialien mit einer höheren Seitenwandgröße versehen werden kann. Dann kann der Caterpillar 777 G sogar bis zu 126 Kubikmeter schlucken.

pressinform