Finanztest Kfz-Versicherungen Jetzt wird es höchste Zeit zu kündigen

Die Frist für die Kündigung der KFZ-Versicherung läuft ab. Im letzten Moment wurden die Tarife angehoben. Teilweise beträgt die Erhöhung 40 Prozent. Daher lohnt sich der Wechsel.

Pünktlich zum Jahresanfang wurde bei den Autoversicherungen mal wieder an der Preisschraube gedreht. Viele Versicherungen wurden teurer, einige billiger. Ein Vertrag für den Modellkunden "Vielfahrer" der Zeitschrift Finanztest hätte im September noch 340 Euro gekostet, ab dem 1. Januar soll er nun 495 Euro im Jahr kosten. Das ist eine Erhöhung von 40 Prozent. Für die Kunden sind diese Preissprünge und die späte Veröffentlichung der Preise für das Jahr 2014 sehr ärgerlich, sie sind praktisch gezwungen kurz vor dem letzten Kündigungstermin zum 30. November einen Preisvergleich anzustellen. Wer seinen Vergleich schon vor Bekanntgabe der neuen Daten gemacht hat, muss sich erneut ans Werk machen. Die alten Ergebnisse sind unbrauchbar.

Einen Kfz-Versicherungsvergleich finden Sie bei stern.de. Er wird von Transparo.de betrieben.

Enorme Preisunterschiede

Ein Vergleich lohnt sich. Die Preisunterschiede der Anbieter sind immer noch enorm. Der Musterkunde "Junge Familie" zahlt beim günstigsten Anbieter (Huk24-Basis-Tarif) für Haftpflicht plus Teilkasko 483 Euro, der teuerste Tarif im Test kostet dagegen 1375 Euro. Beim "Vielfahrer" liegen die Kosten zwischen 437 Euro und 1052 Euro.

Vergleiche fragen nur die reinen Konditionen ab. Ob die Abwicklung bei den Versicherungen schnell und kulant abläuft oder nur zäh verrät der reine Zahlenvergleich nicht. Besonders günstig sind häufig Direktversicherungen, Versicherungen mit Ansprechpartnern und Büros sind häufig teurer.

Altkunden sollten übrigens nicht beruhigt sein, wenn ihre Versicherung bei den Auswertungen gut abschneidet. Die attraktiven Bedingungen der neuen Verträge gelten nicht für die Bestandskunden. Da hilft nur Nachfragen oder eine Kündigung mit Neuabschluss.

Verträge mit Überwachungsfunktion

Die nächste Preisrevolution der Tarife kündigt sich an, ist in Deutschland aber noch nicht verfügbar. Gemeint sind Telematik-Verträge. Hier übermittelt eine kleine Box mit Sim-Karte Strecken- und Fahrprofil an die Versicherungsgesellschaften. Wegen des Datenschutzes sind diese Verträge umstritten, in den USA und Großbritannien sind sie aber etwa 30 Prozent billiger als herkömmliche Versicherungen.

Die Versicherer stellen fest, dass Kunden mit Telematik-Vertrag wesentlich vorsichtiger fahren und weniger Unfälle verursachen als andere. Sie vermuten auch, dass sich die guten Risiken, also die umsichtigen Fahrer, eher für so einen Vertrag entscheiden, während Autofahrer mit einem riskanten Fahrstil vor einer Datenübertragung zurückschrecken.

Die kompletten Ergebnisse des Tests können Sie gegen eine Gebühr unter www.test.de herunterladen.

Von Gernot Kramper

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