"Crysis", der in Deutschland entwickelte 3-D-Shooter, gehört zu den besten Games der letzten Jahre. Ob Grafik, Sound oder Gameplay - Schwächen muss der Spieler mit der Lupe suchen. Lediglich das abrupte Ende sorgte in der Fangemeinde für Grummeln. "Crysis: Warhead", so der Name des Add-ons, das auch unabhängig von Hauptprogramm läuft, lässt den Spieler zwar nicht mit einem Cliffhanger zurück, dafür ist das Game recht kurz ausgefallen.
All jenen, die "Crysis" bereits gespielt haben, werden die Ereignisse schon nach wenigen Minuten bekannt vorkommen. Kein Wunder, schließlich erzählt "Warhead" die Story des Hauptspiels noch einmal - wenngleich aus einer anderen Perspektive. Der PC-Gamer schlüpft nicht in die Rolle des mysteriösen Nomad, sondern zwängt sich in den Nanosuit seines Waffenbruders Sergeant Sykes, Spitzname: "Psycho".
Optisch immer noch ein Genuss
Wie "Crysis" verwöhnt auch das Addon "Warhead" volljährige Spieler, die im Besitz eines schnellen Rechners sind, mit einer Hochglanz-Optik, die nach wie vor ihresgleichen sucht - zumal Crytek die Zeit genutzt hat, um die Grafik-Engine weiter zu optimieren. Sein Versprechen, das "Warhead" auch auf einem 400- Euro-PC flüssig laufen werde, konnte der Entwickler jedoch nicht halten. Es bedarf schon einiger Hardware-Power, um das Spiel in all seiner Pracht zu genießen: Das Wasser wirkt unglaublich real, die Vegetation ist unbeschreiblich schön, und auch die Optik der Charaktere ist beispielhaft. Hinzu kommt der enorme Detailreichtum. Bäume verlieren Blätter und fallen bei Beschuss um, Vögel fliegen durchs Dickicht, und am Strand tummeln sich Krebse. Ein wahres Paradies - wären da nicht die nordkoreanischen Truppen und ihre seltsamen Alien-Freunde.
Lediglich der recht übersichtliche Umfang des Spiels gibt Anlass zu leiser Kritik. Shooter-Veteranen dürften nach maximal acht Stunden in den Genuss des Abspanns kommen. Dennoch: Angesichts des günstigen Verkaufspreises und der wieder einmal perfekten Mischung aus Grafikspektakel, flüssigem Gameplay und packender Atmosphäre ist "Crysis: Warhead" ein Muss für alle erwachsenen PC-Gamer!
Die Hintergrundgeschichte lässt sich in zwei große Bereiche einteilen: In den ersten Leveln, die allesamt in einer wunderschön exotischen Sonne-Strand-Palmen-Umgebung angesiedelt sind, schlägt sich der Spieler ausschließlich mit nordkoreanischen Soldaten herum. Später muss er sich durch eine vereiste Version der Insel kämpfen. Hier kommen schließlich die Alien-Gegner sowie hartnäckigere Elite-Soldaten ins Spiel.
Um denen Herr zu werden, wurde das Waffenarsenal um zwei Neuzugänge angereichert: Dem Granatwerfer müssen sich selbst Ober-Aliens beugen, und die Mini-MGs, die beidhändig getragen werden können, sind ideal für den Nahkampf. Auch lassen sich nahezu alle Schießprügel mit Schalldämpfern, Granatwerferaufsatz und diversen Visieren modifizieren.
Keine Fußgängerzone
Um nicht die komplette Insel zu Fuß abklappern zu müssen, darf Psycho in allerhand herumstehende Fahrzeuge steigen. Neu ist - neben einem sogenannten "Armored Scout Vehicle" - das Hovercraft, mit dem es sich prima über die schneebedeckte Insel heizen lässt.
Überhaupt bietet "Crysis: Warhead" ein hohes Maß an spielerischer Freiheit. Zwar sind primäre und sekundäre Missionsziele vorgegeben, doch die Art und Weise, wie sie in Angriff genommen werden, bleibt dem Spieler überlassen. Und genau diese Freiheit macht einen Großteil der Anziehungskraft aus.
Crysis Warhead
Hersteller/Vertrieb | Crytek/EA |
Genre | Action |
Plattform | PC |
Preis | ca. 30 Euro |
Altersfreigabe | ab 18 Jahren |
Auch über einen Online-Modus, der auf einer zweiten DVD ausgeliefert wird, verfügt das Game. Bis zu 32 Spieler können an den "Crysis Wars" teilnehmen und sich an Spielmodi wie "Power Struggle", "Instant Action" und der neuen "Team-Instant-Action"-Variante versuchen.