"Lego Star Wars II: Die klassische Trilogie": Rückkehr der Klötzchen-Ritter

Der Story von Episode vier bis sechs folgend, rennt, hüpft und kämpft sich der Spieler durch die Schlüsselmomente der Original-"Star Wars"-Saga - von der Befreiung Prinzessin Leias aus den Fängen des bösen Imperiums über die Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth hin zum Flug durch die Innereien des (zweiten) Todessterns. Aber auch zahlreiche Duelle mit Bösewichten wie Darth Vader, Weltraum-Ausflüge im Rasenden Falken und das Besteigen von allerlei Fahrzeugen stehen auf dem interstellaren Unterhaltungsprogramm, das bisweilen durch witzige Zwischensequenzen und subtile Seitenhiebe ergänzt wird. Da überrascht man schon mal ein paar Sturmtruppler beim Bad im Whirlpool ...

Neben Lasersäbel-Duellen und Blaster-Ballereien müssen auch kleinere Rätsel absolviert werden, bei denen die Baukünste der Charaktere zum Tragen kommen. Schalter wollen bewegt, Hindernisse überwunden, Kisten verschoben werden. Das kommt wohl nie aus der Mode...

Auf sich allein gestellt ist der Spieler dabei nur selten. Vielmehr begleitet ihn eine Hand voll Gefährten mit unterschiedlichsten Fähigkeiten. So kann beispielsweise nur C3PO spezielle Terminals betätigen, während Obi Wan Kenobi durch den Gebrauch der ominösen Macht und einen Doppelsprung glänzt. Zig Figuren lassen sich im Verlauf des Abenteuers freischalten oder gar selbst zusammenbasteln, gewechselt wird per Knopfdruck.

Apropos: Sollte überraschend ein Kumpel vor der Türe stehen, kann sich dieser jederzeit ins laufende Geschehen einklinken - und sich daraus auch problemlos wieder verabschieden. So macht das Sammeln von allerlei versteckten Lego-Bauteilen gleich doppelt Spaß, zumal diese gegen Bonus-Gegenstände und andere nette Gimmicks eingetauscht werden können.

Größter Pluspunkt von "Lego Star Wars 2" ist jedoch die gelungene, wenngleich etwas spartanische Präsentation. Klötzchenfüße, Zangenhände und Zylinderköpfe der ansehnlich animierten Helden wecken zwangsläufig Erinnerungen an ebenso zahllose wie wunderschöne Stunden mit den dänischen Spielsteinen. Nettes Detail: Erledigte Gegner und zerstörte Objekte zerfallen buchstäblich in ihre Einzelteile. Dafür wurde an der Soundkulisse "gespart": Die Digi-Plastikmännchen geben bis auf wenige Seufzer keinen Mucks von sich, während der gewohnte "Star Wars"-Bombast-Klangteppich aus den Boxen dröhnt.

Mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass die virtuelle Kombination aus dänischen Klötzchen und Hollywoods Sci-Fi-Spektakel so gut funktionieren kann? Zumindest in der virtuellen Realität. "Lego Star Wars 2" ist wie sein Vorgänger ein gelungenes Action-Adventure - für erwachsene Zocker trotz einiger kniffliger Sprungpassagen und der teils mies platzierten Kamera zu wenig fordernd, für kleinere Zocker aber gerade recht. Auch der Wiederspielwert ist gegeben: Viele Areale lassen sich beim ersten Durchlauf gar nicht betreten, weil den Charakteren schlicht die nötigen Fähigkeiten fehlen! Deshalb wird so ziemlich alles zerdeppert, um genügend Legosteine für einen ausgedehnten Shopping-Rundgang im Extra-Shop zu haben ...

Zum Abschluss noch etwas aus der Rubrik "Unnützes Party-Wissen": Der Name Lego entstand im Jahr 1934 und setzt sich aus dem dänischen "Leg godt" zusammen - deutsch: "spiel gut". Passend könnte aber auch die lateinische Übersetzung sein: "Ich sammle, ich setze zusammen".