"Star Trek: Encounters" Beam es weg, Scotty!

Die Leidensfähigkeit wahrer Trekker ist ja fast so groß wie der Alpha-Quadrant, aber überstrapazieren sollte man sie nicht. "Encounters" ist nahe dran ...

So viel vorweg: "Encounters" ist ein simples Actionspiel, das dennoch furchtbar kompliziert geraten ist und die starke Lizenz weitgehend ungenutzt lässt. In rund 20 Missionen, die nur von schnöden Textpassagen eingleitet werden, ballert sich der Spieler mit so ziemlich jeder "Enterprise"-Variante, dem Raumschiff "Voyager" und der "Defiant" aus "Deep Space Nine" durch Unmengen von Romulaner-, Xindi-, Klingonen- und Borg-Schiffen.

Um diese aufzustöbern, steuern PS2-Captains ihre Raumer aus einer isometrischen Perspektive durch die unendlichen Weiten des Alls, das hier der Einfachheit halber auf drei Ebenen unterteilt wurde. Faszinierend allerdings, welch' völlig überfrachtete Steuerung die Entwickler dem Titel verpasst haben: Während mit dem linken Stick die Flugrichtung vorgegeben und mit dem rechten gezielt wird, muss man mit den linken Schultertasten die Flughöhe justieren und via Digi-Kreuz die Energie zwischen den Schiffssystemen aufteilen. Phaser, Minen, Photonen- und Quantentorpedes lassen sich mit den rechten Schultertasten abfeuern - auf Wunsch auch auf einzelne, zuvor mit der R2-Taste erfasste Systeme des Gegners, um diesen beispielsweise lahmzulegen. Kein Witz: Man muss das PS2-Pad schon assimiliert haben, um dabei nicht die Kontrolle zu verlieren.

Star Trek: Encounters

Hersteller/Vertrieb

4J Studios / Bethesda/Ubisoft

Genre

Action

Plattform

PlayStation2

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

In Kombination mit der äußerst unspektakulären 3-D-Grafik und den eigentlich kurzen, durch sinnloses Hin- und Herschippern künstlich in die Länge gezogenen Missionen kann "Encounters" nicht einmal eingefleischten "Star Trek"-Fans ans Herz gelegt werden. Einzig der Multiplayer-Modus mit seinen knappen Dogfights lässt so etwas wie Spaß aufkommen. Neue Schiffe und Arenen müssen allerdings erst im öden Solo-Modus freigespielt werden.

Bernd Fetsch/Teleschau TELESCHAU

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