In ferner Zukunft ist die Welt mal wieder ein Trümmerhaufen. Schuld daran ist eine Klimakatastrophe sondergleichen, die Milliarden Menschen das Leben gekostet hat. Nur ein paar Privilegierte überlebten das Armageddon im künstlichen Tiefschlaf schadlos, unter anderem der Held des Spiels: Commander Geary.
Kaum aus seinem Nickerchen erwacht, darf der Kriegsheld von anno dazumal im Dienste der Echelon gleich wieder in einen dicken Roboter steigen. Die mutierten Überlebenden der Katastrophe, die sich Sai nennen, blasen zum Angriff. Der Auftakt zu einer anspruchsvollen, 15 Missionen umfassenden Kampagne, in deren Verlauf Geary Zweifel bekommt, wer hier eigentlich gut und wer böse ist ...
Wie "Tom Clancy's Endwar" setzt "Stormrise" auf eine Kameraperspektive, die sich dicht am Geschehen und hinter den gewählten Akteuren platziert. So stellt sich zwar ein "Mittendrin statt nur dabei"-Gefühl ein, übersichtlich ist das alles aber nicht. Auch die angepriesene "Whip Select"-Steuerung erweist sich bei größeren Truppenansammlungen als schlicht unbrauchbar.
"Whip Select" verwandelt den rechten Analogstick in eine Art Laser Pointer, mit dem man einfach die nächste Wunscheinheit anvisiert. Befindet sich diese außerhalb des Sichtfelds, wird sie durch ein Symbol ersetzt. Theoretisch lässt sich durch ein simples Antippen des Sticks schnell und bequem zwischen Soldaten, Panzern, Artillerie, Gleitern und Mechs wechseln. Praktisch geht in hektischen Momenten die Übersicht bei zig identischen Symbolen rasch flöten - zumal "Stormrise" im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern auch noch hoch hinaus will. Das Geschehen findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. Scharfschützen auf Dächern, Gefahren im Untergrund - sicher ist in der ungewöhnlichen Level-Architektur von "Stormrise" kaum eine Stelle.
Die schwache Künstliche Intelligenz gleicht der Computer durch schiere Masse aus. Welle um Welle schickt er gegen den Spieler, der jedoch hauptsächlich mit der Steuerung zu kämpfen hat. Zusammen mit der Unübersichtlichkeit in den hektischen Gefechten das größte Manko von "Stormrise": Denn das präzise Befehlen und Koordinieren der Soldaten ist nur schwer möglich, promptes Reagieren gerät zur Glückssache. An eine Übersichtskarte haben die Entwickler von Creative Assembly zwar gedacht, nur kann man auf ihr keine Befehle erteilen.
Stormrise
Hersteller/Vertrieb | The Creative Assembly/Sega |
Genre | Strategie |
Plattform | PC, PlayStation3, Xbox 360 |
Preis | ca. 60 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Auch in technischer Hinsicht überzeugt "Stormrise" nicht - weder auf den Konsolen noch auf PCs mit "Windows Vista", das zum Spielen benötigt wird. "XP"-User gucken in Röhre, verpassen aber auch nicht viel: Die 3-D-Grafik ist trotz Direct-X-10-Unterstützung nicht gerade spektakulär, dafür enorm Hardware-hungrig. Auf den Konsolen sind Einbrüche bei der Bildwiederholungsrate zu beobachten. Ein, zwei Monate Feinschliff hätten dem Game sicherlich gut getan - so wirkt "Stormrise" jedoch eher wie ein laues Lüftchen.