Roboter "Pepper" soll Emotionen verstehen Ein Robo-Babysitter für 2000 Dollar

  • von Timo Brücken
Ein Roboter, der erkennt, wenn Sie traurig sind, und zur Aufmunterung tanzt? Der auf Ihre Kinder aufpasst, wenn Sie ausgehen wollen? "Pepper" aus Japan soll all das können - zum Schnäppchenpreis.

Der japanische Telefonkonzern Softbank hat ein für seine Verhältnisse eher ungewöhnliches Produkt vorgestellt: Den angeblich "weltweit ersten Roboter mit Emotionen". Die Maschine namens "Pepper" soll nicht nur menschenähnlich aussehen und sich halbwegs so bewegen, sondern auch dazu in der Lage sein, menschliche Gefühlsregungen zu verstehen. "Wir haben einem Roboter ein Herz gegeben", verkündete Softbank-Chef Masayoshi Son bei der Vorstellung in Tokio.

Große Worte, wird doch gerade zum Beispiel angesichts von Kinofilmen wie "Her" diskutiert, wie ähnlich künstliche Wesen dem Menschen einmal werden könnten. "Peppers" emotionales Verständnis ist jedoch noch sehr begrenzt: auf 4500 japanische Wörter. An ihrem Klang beim Aussprechen soll er erkennen soll, in welcher Stimmung sich sein Gegenüber gerade befindet. Eigene Gefühle hat das weiße 1,20-Meter-Plastikmännchen freilich noch nicht, dafür ist es aber überaus lernfähig: Alle Erkenntnisse über das Verhalten von Menschen und die Interaktion mit ihnen werden in die Cloud hochgeladen und so mit anderen "Pepper"-Einheiten geteilt.

Nur die Beinarbeit lässt zu wünschen übrig

Im Kopf des Roboters stecken drei Kameras, zwei herkömmliche und eine für 3D-Bilder, sowie vier Mikrofone, mit denen er seine Umgebung wahrnimmt. Ultraschall-, Laser- und Stoßsensoren sorgen dafür, dass er auf dem Weg durch die Wohnung nicht am Türrahmen hängen bleibt. Bedienen lässt sich "Pepper" über einen Touchscreen auf der Brust. All das soll ihn zum perfekten Begleiter im Alltag machen. Zum Beispiel um alten Menschen Gesellschaft zu leisten, die sich einsam fühlen, oder als Babysitter.

Ob jemand seine Kinder wirklich einer Maschine anvertrauen will, ist natürlich fraglich. Aber vielleicht möchte sich der ein oder andere ja von ihr aufmuntern lassen: Nimmt der Roboter ein Familienmitglied als traurig wahr, spielt er zum Beispiel dessen Lieblingslied und tanzt dazu. Sieht alles schon ganz funky aus - abgesehen von der Beinarbeit. Denn "Pepper" bewegt sich auf Rollen fort. Wirklich bemerkenswert ist hingegen der Preis: Der Roboter soll im Februar 2015 zuerst in Japan auf den Markt kommen, für nur 2000 Dollar - umgerechnet weniger als 1500 Euro.

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