SCHEIBE Weihnachten steht vor der Tür

Als Familienvater ist es offenbar nie zu früh, sich mit Weihnachten zu beschäftigen: Kolumnist Scheibe fühlt sich ganz weihnachtlich im Web.

Hört her ihr Leut und lasst euch sagen, so viel Geschenke könnt ihr gar nicht tragen. Nein, mal ganz im Ernst. Seitdem in den Kaufhäusern die ersten Schokoweihnachtsmänner zu finden sind und selbst in den Baumärkten die Rasenmäher den Christbaumkugeln weichen mussten, ist es an der Zeit, an ein ganz bestimmtes Datum zu denken. Der 24. Dezember steht vor der Tür. Im Internet haben die Feierlichkeiten längst begonnen.

Weihnachtskalender mit der Familie Schubert

Die Kinder freuen sich schon längst darauf, bald die Türchen an ihren Adventskalendern öffnen zu können. Und die Erwachsenen? Die können sich schon jetzt die digitale und kalorienfreie Alternative auf die Festplatte überspielen. Im Internet wartet der kostenlose Weihnachtskalender(.de) auf einen Download. Der Kalender besteht aus einem hochwertigen Bildschirmschoner, der uns Zuschauern die Erlebnisse der Cartoon-Familie Schubert näherbringt. Die Schuberts möchten vor dem allgemeinen Weihnachtsstress in wärmere Gefilde flüchten. Doch ist die deutsche Musterfamilie in der Karibik wirklich vor dem Weihnachtsmann sicher? Wohl kaum. Der Schoner bietet eine famose 3D-Grafik und sehenswerte Animationen. Hinzu kommen 24 Türchen, hinter denen sich viele Überraschungen verbergen. Sie lassen sich aber nur am jeweiligen Tag öffnen, sodass der Papa wie seine Kinder noch bis zum 1. Dezember warten muss, bevor es endlich zur Sache geht.

Am Nordpol weihnachtet es schon jetzt

Viele Kinder sind sich nach ausgiebigem Pokemon- und Dragon-Ball-Konsum auch gar nicht mehr so sicher, ob es so etwas Banales wie den Weihnachtsmann überhaupt gibt. Für sie lohnt sich unbedingt ein Besuch am Nordpol. Da wohnt der Weihnachtsmann nämlich. Da der Weg ins ewige Eis beschwerlich und für Kinder nicht eben empfehlenswert ist, wird die Brücke über das Internet geschlagen. Die englischsprachige Homepage Northpole.com lädt Kinder aus aller Welt ins Haus des Weihnachtsmannes ein. Die Flash-Homepage zeigt ein gemütliches Dorf mit vielen Häusern. Jedes Haus steht für eine Aktivität. Zahllose Online-Spiele passend zum Thema warten da auf kleine Kinder, die bereits die Maus fest in den Fingern halten können. Hinzu kommen Rezeptsammlungen zum Plätzchenbacken, viele lustige Geschenkideen und Online-Bücher mit spannenden Geschichten. Die Kinder können auch dem Weihnachtsmann einen Brief schreiben und kostenlose E-Cards an ihre Freunde versenden. Für den eigenen Computer stehen auch weihnachtliche Hintergrundbilder bereit, die sich kostenlos aus dem Netz herunterladen lassen.

Eine Frage: Würde Weihnachten in jedem Land auf die gleiche Weise gefeiert, gäbe es dann noch Nadelbäume auf diesem Planeten? Wohl kaum. Die Homepage Weihnachtsbräuche erklärt allen Interessierten deswegen, wie baumfreundlich Weihnachten in unseren Nachbarländern gefeiert wird. In Skandinavien etwa steht das Julfest auf dem Plan. Am 24. Dezember wird der Tag mit einem gemeinsamen Saunagang und dem »gebackenen Schweden« (Schweinebraten) begangen. In Italien kennt man keinen Weihnachtsbaum, hier stehen prächtig geschmückte Krippen im Vordergrund. Am 6. Januar erst kommt die alte Hexe Befana und bringt artigen Kindern Geschenke und bösen ein Stück schwarze Kohle. In England gibt es Plumpudding und »Gregor«, den britischen Truthahn. Klar, die denken wieder nur ans Essen, die Tommies. Dafür klingelt am 6. Januar die »Mari Lwyd« und stellt ein Rätsel. Wer es nicht lösen kann, wird gebissen und muss die Mari auch noch verköstigen. Da feiert man doch lieber in Griechenland. Hier laufen die Kinder am 24. Dezember mit Trommeln und Glocken durch die Straßen und singen die Kalanda-Lobgesänge. Dafür bekommen sie kleine Geschenke. Romantisch: In Russland kommt Väterchen Frost zusammen mit dem Mädchen Schneeflocke und dem Jungen Neujahr erst am 31. Dezember zu den Kindern, um Geschenke zu bringen. Gelungen: Auf der Homepage gibt es auch noch Gedichte, Bastelanleitungen und viele andere Informationen rund ums Fest.

Statt »her mit die Geschenke« lieber singen

Singen unterm Christbaum - ist das überhaupt noch zeitgemäß? Oder sollen die Kinder sagen zum Weihnachtsmann lieber: »Ey Alter, mach nicht so viel Henkepenke, her mit die Geschenke.« Dann doch lieber singen. Nur was? Die Homepage Weihnachtslieder sammelt zahllose Lieder von »A la venue de Noel« bis hin zu »Zu Bethlehem geboren«. Knapp zweihundert Lieder dürften es wohl sein, die hier alphabetisch gelistet werden. Per Mausklick auf einen Songnamen lässt sich der ganze Text abrufen und mit der Drucken-Funktion des Browsers auch zu Papier bringen. Wer die Melodie nicht kennt, findet in den meisten Fällen einen passenden Link vor. Der lädt eine MIDI-Datei mit der Musik - gleich zum Mitsingen und Ausprobieren des Liedguts vor dem Bildschirm. Die Seite Deutsche Weihnachtslieder bietet weiteres Notenwerk. Und wer sich vor Fremdsprachen nicht fürchtet, schaut auch noch rasch bei Stille Nacht vorbei. Hier gibt es zurzeit 155 Versionen des bekannten Liedes - in 106 verschiedenen Sprachen.

Was kann es zum Thema Weihnachten jetzt noch geben, was der Anwender noch nicht kennt? Auf den beliebten Männerseiten steht etwa ein Weihnachtsspecial mit vielen weiteren Surftipps zum Abruf bereit. Hier finden sich leicht ausgefallene Weihnachtsschriften zum Herunterladen. Mit ihnen lassen sich selbstgemachte Geschenkanhänger und Grußkarten noch viel effektiver beschriften. Weihnachts-Mauszeiger, ein Psychotest, ein virtueller Weihnachtsbaum zum Schmücken am Bildschirm und ein Nikolaus-Simulator gehören ebenfalls mit zum Angebot dazu. Wir empfehlen allen Spielefreunden derweil einen Besuch bei den Family Games. Hier stehen die bunten Adventure-Spiele »Santa's Secret Valley«, »I Live at Santa's House« und »All Aboard For Santa« zum Download bereit. Die gewaltfreien Spiele stellen den Weihnachtsmann in den Vordergrund und erlauben es der ganzen Familie, dem dickbäuchigen Kinderfreund hilfreich unter die Arme zu greifen. Bereits die Demos bieten Spielspaß für lange Stunden.

Carsten Scheibe

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