Supercomputer In Potsdam rechnet man sich den Urknall herbei

Mit einem neuen Supercomputer wollen Potsdamer Wissenschaftler künftig den Kosmos erforschen. Der Hochleistungsrechner "Sanssouci" am Astrophysikalischen Institut (AIP) gehört zu den 200 schnellsten Rechnern der Welt.

Mit einem neuen Supercomputer wollen Potsdamer Wissenschaftler künftig den Kosmos erforschen. Der Hochleistungsrechner "Sanssouci" am Astrophysikalischen Institut (AIP) wurde am Donnerstag in Betrieb genommen. "Wir werden mit diesem Computer ein Stück Universum - vor 13 Milliarden Jahren, kurz nach dem Urknall - errechnen", sagte AIP-Direktor Matthias Steinmetz. "Es geht darum zu verstehen, wie, wann und wo sich Galaxien bilden."

"Sanssouci" soll außerdem Turbulenzen in der Sonnenatmosphäre, die Entstehung von Sternen und den Zusammenstoß zweier Galaxien simulieren. Zudem wollen die Forscher mit Hilfe des Rechners Daten von Großteleskopen am Boden und im Weltall analysieren.

Gemeinsam stark

Die 600.000 Euro teure Anlage besteht aus fünf kleiderschrankgroßen Modulen, in denen 270 Prozessoren miteinander vernetzt sind. "Das sind im Prinzip 270 Personalcomputer, die man nebeneinander stellt", erläuterte Steinmetz.

Der Supercomputer hat laut Steinmetz eine Maximalleistung von rund 700 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde. Damit erreicht "Sanssouci" etwa Platz 200 auf der "Top500"-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer. Der PC-Cluster gehöre "weltweit zu den schnellsten Institutsrechnern auf dem Gebiet der Astrophysik", sagte Brandenburgs Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) bei der Inbetriebnahme.

DPA

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