Lizenzgebühren Gema macht Druck auf Youtube

Die Gema fordert einem Zeitungsbericht zufolge Gebühren von der Videotauschbörse Youtube. Im Visier: Videos, in denen Musik ohne Lizenzvereinbarung verwendet wird. Diese zu kontrollieren, wird allerdings schwierig.

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) fordert von Google Lizenzgebühren für die Videotauschbörse Youtube. Wie ein Sprecher der Gema dem "Handelsblatt" bestätigte, befindet sich der Verband in Verhandlungen mit dem Internetkonzern. Google hatte Youtube im Oktober für 1,65 Milliarden Dollar gekauft.

Die Gema geht aber noch einen Schritt weiter. "Wir werden die Verhandlungen nicht abwarten, sondern haben Google von den Verstößen auf Youtube in Kenntnis gesetzt, wo die Rechte unserer Mitglieder betroffen sind", sagt der Gema-Sprecher. Google sei aufgefordert, Videos mit nicht lizensierter Musik zu löschen. Ein Google-Sprecher sagte dies zu.

Kontrolle nicht möglich?

Die Prozedur scheint jedoch nach heutiger Rechtslage kaum realisierbar, wie es hieß. Google stellt die Videos nicht selbst ins Internet. Vielmehr werden sie von den vielen Millionen Youtube- Nutzern hochgeladen. Täglich kommen 70.000 Videos hinzu. Jeder Urheberrechtsverstoß muss einzeln angemahnt werden. Sollte ein anderer Nutzer dieselbe Musik verwenden, muss die Gema erneut um Entfernung bitten.

Die Musikbranche hofft nun, einen jahrelangen Rechtsstreit wie bei der Musiktauschbörse Napster zu vermeiden. "Die Rechteinhaber haben gelernt, dass es nichts bringt, einfach nur draufzuhauen", sagt Stefan Weikert von Edel Music laut der Zeitung. Der für das digitale Musikgeschäft zuständige Manager warnt jedoch davor, Youtube einfach als kostenlose Werbung zu verstehen. "Der Effekt ist ja genau umgekehrt, die Leute kaufen eher weniger Musik", sagt Weikert. "Youtube ist eine tolle Geschichte. Aber sie muss vergütungspflichtig werden."

DPA
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