Messenger Neues Whatsapp-Feature: So schützen Sie sich vor Angriffen

Eine Frau nutzt ihr Smartphone. Chattet sie bei Whatsapp?
Whatsapp ist in Deutschland auf fast jedem Smarthone installiert
© Portra / Getty Images
Whatsapp ist enorm beliebt – und damit auch für Kriminelle interessant. Damit die den Messenger nicht einfach kapern können, lässt er sich mit neuen Maßnahmen abriegeln. So geht's.

Mehr als drei Milliarden Menschen nutzen jeden Monat Whatsapp – damit dürfte es die wichtigste Kommunikationsapp der Welt sein. Kein Wunder, dass der Messenger ein begehrtes Ziel für Hackerattacken ist. Mit einem neuen Feature will Whatsapp es den Nutzern erleichtern, sich vor solchen Angriffen zu schützen. Kurios: Trotzdem empfiehlt der Nachrichtendienst in einem Post den meisten Menschen, nicht auf die neue Funktion zurückzugreifen.

Angekündigt wurden die sogenannten "strikten Kontoeinstellungen" in einem Support-Dokument zu den neuen Sicherheitsmaßnahmen. Einfach gesagt dienen diese dazu, beliebte Angriffsansätze auf den Messenger sowie das Absaugen von Daten zu unterbinden. Dazu muss man nur in den Einstellungen unter "Datenschutz" und "Erweitert" die strikten Kontoeinstellungen aktivieren. Noch ist diese Einstellung allerdings erst in Testversionen des Messengers, sogenannten Betas, zu finden. Das Support-Dokument deutet allerdings darauf hin, dass ein Erscheinen kurz bevorsteht.

Whatsapp: Das steckt hinter den strikten Kontoeinstellungen

Legt man den neuen Schalter um, werden damit gleich eine ganze Reihe von Maßnahmen aktiviert. 

  • Um vor Angriffen über manipulierte Links und Bilder zu schützen, werden der Empfang von Medien durch unbekannte Nutzer sowie die Vorschau für empfangene Links deaktiviert.
  • Auch die Anruf-Funktion wird eingeschränkt. Whatsapp-Anrufe von unbekannten Nutzern werden ausgeblendet, die eigene IP-Adresse bei Anrufen unterdrückt.
  • Die Anzeige für "Zuletzt Online", der aktuelle Online-Status und das Profilbild werden nur noch für gespeicherte oder speziell freigegebene Kontakte angezeigt.
  • Die Einladung in Whatsapp-Gruppen wird auf Kontakte oder zuvor festgelegte Personen beschränkt.
  • Die Verifizierung in zwei Schritten und die Sicherheitsbenachrichtigungen bei Nummernwechseln werden aktiviert und lassen sich nicht abschalten.

Durch die Maßnahmen werden zahlreiche Angriffs- und Betrugsmaschen unmöglich gemacht oder zumindest erheblich erschwert. So nutzen Betrüger oft Anrufe oder Einladungen in Gruppen, um Kontakt zu den Opfern aufzunehmen. Auch manipulierte Links und Medien sind nicht nur eine theoretische Gefahr: Über beide Varianten wurden in der Vergangenheit bereits Whatsapp-Accounts gekapert und von den Nutzern übernommen.

Nicht für jeden

Da wirkt es etwas skurril, dass Whatsapp den Nutzern den Einsatz explizit nicht empfiehlt. "Mit den strikten Kontoeinstellungen werden erweiterte Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen aktiviert, um Konten vor komplexen Cyberangriffen zu schützen", heißt es dort. "Diese Funktionen wurden für die wenigen Benutzer*innen entwickelt, die Ziel solcher Angriffe sein könnten. Aus diesem Grund solltest du diese Funktionen nur aktivieren, wenn du der Meinung bist, dass du das Ziel einer raffinierten Cyberkampagne sein könntest", führt der Post aus. Und betont: "Die meisten Personen sind von solchen Angriffen nicht betroffen."

Die etwas merkwürdig anmutende Empfehlung dürfte einen einfachen Grund haben: Die Maßnahmen verhindern, dass Whatsapp so funktioniert, wie es die Betreiber eigentlich gerne wollen. Whatsapp setzt darauf, die Kommunikation so barrierefrei wie möglich zu machen, zudem will man als Plattform für die Kommunikation von Firmen mit ihren Kunden endlich Geld mit dem Messenger verdienen. Beides ist aber schwer, wenn die Nutzer etwa massenhaft die Kontaktaufnahme durch unbekannte Nummern unterbinden. 

Wer nicht alle Funktionen auf einmal aktivieren möchte, kann übrigens einige auch einzeln einschalten. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Sicherheitsnachrichten gibt es schon lange als Schutzmaßnahme. Unter "Datenschutz" und "Erweitert" lässt sich bereits in der aktuellen Version der Empfang von Nachrichten von Unbekannten blockieren, die IP-Adresse bei Anrufen schützen und auch die Linkvorschau deaktivieren.

Quelle: Whatsapp

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