Der arbeitslose palästinensische Programmierer Khalil Shreateh wurde in nur wenigen Tagen zu einer kleinen Netzberühmtheit: Er entdeckte eine Sicherheitslücke im sozialen Netzwerk Facebook, die es ihm erlaubte, auf die Pinnwand von Fremden zu schreiben. Weil das Facebook-Team seine Hinweise mehrfach ignorierte, demonstrierte er die Lücke auf besonders drastische Art: Er postete eine Nachricht an die Pinnwand von Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Der Fehler ist mittlerweile behoben worden, doch der Hacker geht trotzdem leer aus. Weil er die Lücke an fremden Profilen demonstrierte, verstieß er gegen die Facebook-Richtlinien, weshalb ihm die Mindestprämie von 500 Dollar verwehrt wurde.
12.000 Dollar innerhalb eines Tages
Der Sicherheitsexperte Marc Maiffret, der bereits viele Softwareschwachstellen entdeckt hat, hat nun eine Spendenseite für den gestartet. "Wegen einiger Missverständnisse wurde er nicht für seine Arbeit entlohnt", schreibt er. "Lasst uns alle gemeinsam eine Nachricht an Sicherheitsforscher auf der ganzen Welt schicken und sagen, dass wir die Anstrengungen schätzen, die sie zum Nutzen aller anstellen."
Der Aufruf war ein voller Erfolg: Bislang sind auf der Webseite "GoFundMe" knapp 12.000 US-Dollar von 241 Spendern zusammengekommen. "Vielen Dank an alle, die dies für Khalil ermöglicht haben", schreibt Maiffret. "Ich hoffe, dies hat ein Bewusstsein für die Bedeutung von unabhängigen Forschern geschaffen. Zudem hoffe ich, dass es andere Forscher daran erinnert hat, nie das große Ziel aus den Augen zu verlieren, auch wenn die Zusammenarbeit mit Technologieunternehmen manchmal frustrierend sein kann."