Aus. Vorbei. Das kürzlich zwecks Reparatur zum T-Laden gebrachte Notebook ist Geschichte, Schrott und Sondermüll.
Damals: ISDN-Dose montiert, Haus fast abgebrannt
Überraschen kann das nicht. Ja, ich gestehe: Stillschweigend hatte ich mich sowieso schon von dem alten Compaq-Ding verabschiedet. Erstens, weil derartige Gerätschaft selten länger als wenige Minuten über die Garantie hinaus hält. Zweitens, weil sich auf Grund eines mysteriösen Abkommens zwischen zwei großen Konzernen nicht Compaq-, sondern Telekom-Techniker um mein malades Equipment kümmern sollten. Telekom-Techniker! Die kommen ja nicht einmal mit ihrem eigenen Kram zurecht. Als in unserem Büro im Jahr 1997 eine zweite ISDN-Dose montiert wurde, wäre beinahe das ganze Haus abgebrannt! Ursache war ein unheilbringender Schraubenzieher mit T-Mütze auf dem Oberstübchen. »Ich glaube, der Kollege hat die Kabel vertauscht. Ich reparier das mal«, sagte er noch. Und im nächsten Moment rauchte es.
Für die einen ist es ein Kostenvoranschlag...
Fünf Jahre später: Die Welt brennt, Touristen fliegen zum Mond, und Prince heißt nicht mehr Slave. Kurzum, alles bewegt sich, nur die Telekom nicht. Wie ein Fels in der Brandung übt sie sich in der hohen Kunst des Besetzens sinnfreier Räume. Ein solcher flattert in Papierform herein und nennt sich Kostenvoranschlag. Weniger beherrschte Zeitgenossen hätten eine Axt in das nächste Türblatt geschmettert. Nichtsdestotrotz. Da war sie wieder, die Ohnmacht angesichts der Dreistigkeit: Für den Austausch der alten gegen eine neue Festplatte verlangt die Telekom 1.100 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Und Porto.
Kein schlechter Preis: Uneingebaut verlangt der Handel rund 250 Euro für den Compaq-Speicher. Macht rund 850 Euro, die sich hier jemand auf meine Kosten in seine Tasche stecken will. Die Telekom, so der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung, verdiene jedenfalls nicht daran. Aber die Lagerkosten fürs Material, dann sei man ja auch ziemlich schnell, und drauflegen wolle die Telekom ja auch nicht, »auch wenn es uns unangenehm ist«. Hören sich Telekom-Mitarbeiter niemals zu? Wohl nicht. Andernfalls würden sie wohl bewusstlos von dem Unsinn, den sie den lieben langen Tag daherplappern.
Da schied es dahin
Wie dem auch sei. In Anbetracht des unglaublichen Reparaturpreises schlug kurzerhand das letzte Stündlein des Notebooks. In einem Anflug von überirdischer Kulanz tauschte der Telekom-Mitarbeiter die Kostenvoranschlagskosten von einer Handvoll Euro gegen das post-mobil zu entsorgende Digiwrack. Das nennt man wohl Nullsummenspiel.
Ich schreibe sowieso lieber mit dem Füllfederhalter.
Thomas Hirschbiegel
H&A Medien