Die "New York Times" berichtete, dass die "Capital Times" am Samstag die Printausgabe eingestellt hat, um die tägliche Berichterstattung ab sofort komplett übers Internet zu publizieren. Die "Capital Times" ist ein inzwischen 90-jähriges Traditionsblatt. Doch ganz verabschiedet sich die Redaktion nicht vom Print: Es werden künftig zwei Wochenzeitungen produziert, eine Entertainment- und eine News-Ausgabe.
Im Laufe der Jahre hat sich die Auflage von 40.000 Exemplaren, dem Höchststand in den 60er-Jahren, auf etwa 18.000 Ausgaben reduziert.
Auch wenn sich die Veränderung in Madison schon lange angekündigt hat, ist der Wechsel kaum als sauber, glatt und erlösend zu bezeichnen. Mehr als 20 Mitarbeiter der Redaktion verloren ihren Job. Das neue Team besteht aus etwa 40 Personen, inklusive sieben neuen Mitarbeitern in Bereichen wie Web-Producing.
Die Nachmittagszeitungen mit einem schnellen Überblick über Baseball-Ergebnisse und Börsenkurse waren einmal das Internet jener Zeit und damit ein einträgliches Geschäft. Noch immer haben liberale Nachmittagszeitungen eine solidarische Leserschaft in Madison. Dennoch wird die schnelle Veröffentlichung von Nachrichten wichtiger.
Vorbild Sport
Sportmeldungen sind das perfekte Beispiel für den Grund des Wechsels. Als ein Nachmittagsblatt ohne Sonntagsausgabe können die Sportreporter zwar über College-Football berichten - die Artikel erscheinen aber erst bis zu 48 Stunden später. Diese Reporter erkennen das Internet nun als neuen Mittelpunkt des Lebens.