Elon Musk Twitter-Anwälte: Musks Rückzieher von Kaufvertrag ist ungültig – Übernahme soll stattfinden

Tech-Milliardär Elon Musk bei der Eröffnung des Tesla-Werks in Grünheide
Elon Musk will sich vom geplanten Twitter-Kauf zurückziehen
© Patrick Pleul / AFP
Wenig überraschend ziehen Twitters Anwälte nach Begutachtung der Lage ein erstes Resümee: Tesla-Chef Elon Musk hätte nicht vom Kauf abspringen dürfen – nun geht's vor Gericht weiter.

Twitter stellt die Weichen für eine juristische Auseinandersetzung mit Tech-Milliardär Elon Musk um dessen Versuch, die Übernahme des Online-Dienstes abzublasen. Twitters Anwälte hielten in einem Brief an Musks Rechtsvertreter fest, seine Aufkündigung des Deals sei aus Sicht des Unternehmens "ungültig und unrechtmäßig". Sie schreiben: "Herr Musk hat wissentlich, absichtlich, vorsätzlich und wesentlich gegen die Vereinbarung verstoßen."

Twitter habe – anders als von Musk behauptet – nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Hingegen verletze Musk mit seinem Rückzieher die Übereinkunft wissentlich und absichtlich.

Elon Musk unterstellt zahlreiche Fake-Accounts

Musk hatte am Freitag mitgeteilt, dass er von der Vereinbarung zum Kauf von Twitter für rund 44 Milliarden Dollar zurücktrete. Zur Begründung verwies er auf seine bisher nicht belegten Behauptungen, dass Twitter deutlich mehr Fake-Accounts habe als die vom Unternehmen stets genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent.

Seine Anwälte führten unter anderem an, Twitter sei seiner Pflicht aus dem Vertrag nicht nachgekommen, Musk den nötigen Datenzugang zur Überprüfung der Zahlen bereitzustellen.

Twitter zieht vor Gericht

Twitter kündigte bereits an, am offiziellen Sitz des Unternehmens im Bundesstaat Delaware vor Gericht gehen zu wollen. Dort kann der Delaware Chancery Court auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.

Die Twitter-Aktie gab am Montag um satte 11 Prozent nach und steht nun bei 32,65 US-Dollar. Musk hatte ursprünglich beabsichtigt, das Unternehmen zu einem Aktienkurs von 54,20 US-Dollar zu kaufen – und dafür 44 Milliarden US-Dollar hinzulegen.

DPA
ch

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