Spam ist ein globales Problem - im Umgang mit der aufdringlichen E-Mail-Werbung gibt es aber große nationale Unterschiede. Während in Deutschland mehr als 80 Prozent der Internet-Nutzer die Spam in der Mailbox sofort löschen, reagiert fast jeder zweite Japaner mit einer verärgerten Antwort-Mail an den Spammer. Den größten Erfolg hat Spam in den USA: Hier haben 20 Prozent schon mal Produkte von Spam-Anbietern gekauft. Dies ergab eine Yahoo-Umfrage unter 37.000 Internet-Nutzern in elf Ländern.
Für eine Welt ohne Spam wären manche E-Mail-Nutzer zu ganz erstaunlichen Zugeständnissen bereit: Amerikaner würden mehrheitlich ihre Zähne täglich mit Zahnseide reinigen. Italiener würden Zigaretten und Fast Food aufgeben. Weniger Engagement zeigten Deutsche, Spanier und Japaner: Sie waren generell nicht bereit, ihre Gewohnheiten zu ändern.
Stressiger als Verkehrsstaus?
User in der ganzen Welt fühlen sich von Spam mehr gestresst als von Verkehrsstaus. Die Mehrheit der Amerikaner, Argentinier, Australier und Briten findet sogar, dass die unerwünschten Mails mehr Stress bedeuten als ein Besuch beim Zahnarzt - aber immerhin weniger Stress als ein Umzug.
In Deutschland verwendet jeder zweite einen Filter, um der Spam-Plage Herr zu werden. Nahezu 40 Prozent jonglieren mit unterschiedlichen Mail-Adressen, um die erwünschte Post von der Massenwerbung zu trennen. Allerdings gaben auch neun Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie Spam-Versender kontaktiert hätten, um sich aus der Verteilerliste streichen zu lassen. Genau dies hilft den Spammern aber nur bei der Überprüfung ihrer Adressenbestände.
Mail inzwischen unverzichtbar
Einig waren sich alle darin, wie wichtig ihnen der E-Mail-Verkehr ist: Ein erzwungener Verzicht darauf wäre für die meisten Befragten schlimmer als ein Ausfall von Fernsehen oder Radio. Zu den Betroffenen von Spam gehört auch Yahoo selbst: Über die Mail-Server des Internet-Portals werden täglich mehr als eine Milliarde Spam-Mails transportiert.