Im Jahr 2024 hat der Bund durch Sponsoring, Schenkungen und Spenden fast 33,6 Millionen Euro zusätzlich eingenommen. Wie aus dem Jahresbericht des Bundesinnenministeriums hervorgeht, sind die Einnahmen verglichen mit dem Vorjahr um gut ein Viertel gesunken. Das liegt vor allem an den rückläufigen Einnahmen für Informationskampagnen des Gesundheitsministeriums, heißt es in der Bilanz.
Knapp 18 Millionen Euro, also der Großteil des Geldes, flossen 2024 in die Gesundheitsbehörde. Mit dem Geld wurden überwiegend Aufklärungskampagnen auf kostenlosen Werbeflächen finanziert. Knapp sieben Millionen erhielt das Kulturministerium für Museen, gefolgt vom Innenministerium (fast drei Millionen Euro) und dem Auswärtigen Amt (2,1 Millionen Euro). Auch das Bundespräsidialamt profitierte von einer Summe von einer Million Euro. Das Geld floss überwiegend in das Bürgerfest beim Bundespräsidenten.
Deutschlands Botschaften erhalten Geld zum Tag der Deutschen Einheit
Die meisten Spenden und Sponsoringgelder stammen aus Deutschland. Mit wenigen Ausnahmen wurden die Leistungen auch von ausländischen Firmen bereitgestellt. Auffällig sind dabei vier Zahlungen an das Auswärtige Amt. Die zusammengenommen rund 24.000 Euro kamen von den russischen Ablegern der deutschen Firmen Ehrmann, Liebherr und Heidelberg Cement sowie der Rechts- und Wirtschaftsberatung Olson Consulting. Die Summe ging an die Botschaft in Moskau für eine Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit – so wie die meisten Gelder ans Auswärtige Amt.
Dass ausländische Firmen die deutschen Landesvertretungen im Ausland unterstützen, ist nicht ungewöhnlich. Doch es gab auch ungewöhnlichere Finanzierungen: Beispielsweise erhielt die Botschaft in Delhi Geld für eine Clubnacht für deutsche und indische Künstler. Die Botschaft in Washington erhielt vier Kraftfahrzeuge im Wert von knapp 22.800 Euro.
In den meisten Fällen handelt es sich um Sponsoring und nicht um Spendengelder. Während es sich bei Spenden um eine freiwillige Zuwendung ohne Vorteile und Rückschenkungen handelt, sind Sponsoring und sachliche Leistungen im Ausland an konkrete Gegenleistungen und steuerliche Bedingungen geknüpft.
Die Beträge klingen hoch, verglichen mit dem, was der Staat aber jährlich an Steuern einnimmt, fallen die Schenkungen kaum ins Gewicht: An den knapp 477 Milliarden Euro an Steuergeldern machen Spenden, Sponsoring und Schenkungen weniger als ein Prozent aus.