Wenn etwas beliebt und gleichzeitig selten ist, gibt es fast immer Sammler, die dafür bereit sind gutes Geld auf den Tisch zu legen. Das war auch der Eindruck bei einer Auktion im März. Ein iPhone der ersten Generation wechselte beim Auktionshaus Wright für viel Geld den Besitzer. Die Besonderheit: Das fast 16 Jahre alte Gerät war immer noch eingeschweist. Nun hat sich der Käufer überraschend zu erkennen gegeben. Und das Gerät öffentlichkeitswirksam ausgepackt.
In seinem neuen Video mit dem vielsagenden Titel "Ich habe 40.000 Dollar ausgegeben, um ein versigelts Original-iPhone auszupacken" tut Tech-Youtuber MKBHD genau das. Marques Brownlee, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, wollte noch einmal ein Original auspacken, erklärt er in dem Clip. Die hohen Kosten habe er deshalb in Kauf genommen. Dann zückt er tatsächlich das Messer.
Rarer Fund
Dabei ist Brownlee durchaus bewusst, dass es sich um eine echte Rarität handelt. Er habe für ein früheres Video von jedem iPhone-Modell ein funktionierendes Gerät gesucht. "Und mit jedem Jahr wurde es schwieriger." Zwar habe er am Ende drei funktionale Geräte der ersten Generation gefunden, eingepackt waren die aber nicht. "Ein Gerät, das wirklich noch niemand in der Hand hatte. Das ist schwer zu finden", gibt er zu.
Nicht mal die Schutzfolie ist eine Garantie, dass es sich tatsächlich um Neuware handelt. Gleich mehrere Konkurrenten wie die Apple-Youtuberin iJustine hatten in der Vergangenheit vermeintlich unverpackte Original-iPhones für Tausende Dollar gekauft. Nur um dann zu entdecken, dass in der verschweisten Box ein Gebrauchtgerät lag. "Der Preisunterschied zwischen einem gebrauchten Gerät und einem eingeschweisten ist so riesig, er ist die Folie, die Heißluftpistole und den Aufwand locker wert", erläutert Brownlee.
Original-iPhone ausgepackt
Entsprechend groß ist seine Aufregung, als es dann um das Entpacken seines Auktions-iPhones geht. 40.320 Dollar hat er bei der Auktion bezahlt. Da ein Ergebnis zwischen 40- und 60.000 Dollar erwartet worden war, liegt der Preis also noch recht niedrig. Langsam arbeitet sich Brownlee durch die Verpackungsschichten, mit denen die Originalversieglung geschützt wird. Erst nach fast sieben Minuten seines Clips kommt dann der große Moment: Mit einem Messer scneidet vorsichtig die Folie auf. "Das ist der Moment, in dem der Wert von 40.000 Dollar vernichtet ist", witzelt er. Den Wert hat ja eigentlich nicht das Gerät. Sondern "diese 16 Jahre alte Folie. Sie riecht etwas", kommentiert er mit leicht verzerrtem Gesicht.
Als er das Gerät dann aus dem Karton nimmt und von den Schutzfolien befreit, ist die Aufregung spürbar. "Das ist neues Territorium für mich. Obwohl es alt ist", freut sich der Techfan wie ein kleines Kind. Tatsächlich dürfte Brownlee bei Erscheinen eher kein iPhone besessen haben. Als das Gerät 2007 auf den Markt kam, war der heutige Youtubestar und Multimillionär erst zarte 13 Jahre alt.
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Schon länger kann man einfach über das Mikrofon-Symbol am unteren Rand der Tastatur diktieren. Nur die Emoji fehlten bislang. Jetzt kann man sie einfach mitsprechen und sie werden eingesetzt. Die Befehle sind recht einfach, etwa "Zwinkersmiley" oder "Emoji Herz", und funktionieren in sämtlichen Apps, die die Tastatur nutzen. Gut: Diktiert man, während man die App geöffnet hält, bleibt nun auch die Tastatur sichtbar und kann gleich zur Korrektur genutzt werden.
Reise in die Vergangenheit
Und so erfährt auch Brownlee bei seiner kleinen Reise in die Vergangenheit noch einiges darüber, was damals noch etwas anders war. So waren neben dem Gerät und den Kabeln auch noch eine Ladestation und ein Mikrofasertuch Teil des Lieferumfangs. Ein Sim-Kartentool gab es aber nicht: Weil es das iPhone nur bei festgelegten Providern gab –in den USA bei AT&T, in Deutschland bei der Telekom – war die Sim-Karte vorinstalliert. Auch die beigelegte Faltanleitung mit Bildbeispielen amüsiert den Youtuber sichtlich.
Er sei sich mittlerweile sicher, dass es sich um ein echtes, noch nie ausgepacktes iPhone handelt, berichtet Brownlee nach einem Schnitt am nächsten Tag. Alleine die Tatsache, dass die Folie so alt war, spreche bereits stark dafür. Noch bemerkenswerter sei, dass das Gerät noch mit dem ersten iPhone-Betriebssystem überhaupt, iPhoneOS 1.0, ausgestattet ist. "Das ist extrem selten", stellt er fest.
Am Ende sieht er sehr zufrieden mit seinem sich selbst gemachten Geschenk aus. "Es ist nun dramatisch weniger wert, als ich dafür bezahlt habe. Aber das ist okay", grinst er. Um dann doch noch kurz nachdenklich zu werden. "Hoffentlich bereue ich das nicht irgendwann. Danke fürs Zuschauen."
Quelle: MKBHD