Als der 18-jährige US-Amerikaner Sam Ray seinen Truck aufbockte, um an ihm herumzuschrauben, ahnte er noch nicht, dass er wenige Stunden später seinem iPhone sein Leben verdanken würde. Der aus dem Bundesstaat Tennesse stammende Teenager lag unter dem gut 2,3 Tonnen schweren Dodge Dakota und untersuchte die Bremsen. Plötzlich klappte sein Wagenheber unter dem Gewicht zusammen - und begrub ihn unter dem Wagen.
Mit dem linken Arm unter dem Wagen eingeklemmt, blieb Ray keine Chance sich selbst zu befreien. Aus Verzweiflung begann er, mit dem Montierhebel gegen seinen Truck zu schlagen, wohl wissend, dass er alleine in seinem abgelegenen Haus war. Die nahe gelegene Straße war weder in Seh- noch Hörweite. Wie Ray gegenüber der Lokalzeitung "The Tennesean" berichtet, begann er zu beten - und hörte plötzlich eine Stimme.
Siri statt Engel
Doch es waren weder Gott noch Engel, die da aus seiner Tasche sprachen. Sondern Apples Sprachassistentin Siri. In der für seinen rechten Arm unerreichbaren Hintertasche seiner Hose steckte sein iPhone, mit dem Po hatte er den Befehl zum Starten von Siri ausgelöst. Mit großem Hin- und Hergewackel gelang es ihm nach einigen Versuchen tatsächlich, den Notruf zu wählen.
"Wir dachten zuerst, es handelte sich um einen versehentlich aus der Hosentasche abgesetzten Anruf", erinnert sich die Notruf-Telefonistin gegenüber der Zeitung. "Das kommt nämlich häufiger vor. Doch dann hörten wir die Hilferufe." Durch eine Ortung des Smartphones konnten die Helfer nur einen ungefähren Unglücksort ausmachen, die richtige Straße wurde zwar erkannt, für eine rechtzeitige Rettung hätte es aber vermutlich nicht gereicht. Doch Ray tat das einzig richtige - und brüllte ständig seine Adresse in Richtung seines Hinterteils.
Rettung in letzter Minute
"Ich fühlte, wie ich abdriftete. Ich fing an zu akzeptieren, dass es zu Ende geht." Doch dann kam die Rettung. Nachdem ihn die Feuerwehr befreit und in das nächstgelegene Krankenhaus geflogen hatte, zeigte sich, dass die Retter gerade rechtzeitig gekommen waren. Die erlittenen Verletzungen waren noch unkritisch. Neben einigen gebrochenen Rippen hatte er eine leichte Verletzung der Niere, eine Quetschung und eine Verbrennung am linken Arm zugezogen.
Ray ist dankbar. Der Feuerwehr - aber auch Siri. "Ich werde wohl den Rest meines Lebens ein iPhone nutzen müssen. So viel bin ich ihnen schuldig." Auch bei Siri selbst wollte er sich bedanken. Die Assistentin fragte in einer automatischen Antwort, wofür genau, erzählt Ray. "Sie ist bescheiden", sagt er. "Einfach eine bescheidene Maschine."