Was für Erwachsene eine Kleinigkeit ist für Kinder manchmal eine große Sache: so wie im Fall des vierjährigen Dez'Riel aus Mount Pleasant im US-Bundesstaat South Carolina. Seine Mutter hatte sein Eis aufgegessen – und sollte dafür ins Gefängnis.
Kurzerhand beauftragte der kleine Junge Apples Sprachassistenz Siri damit, die Nummer des Polizeinotrufs zu wählen. Auf die Frage der Beamtin, um welchen Notfall es sich handele, antwortete er: "Meine Mama benimmt sich schlecht". In dem Moment griff auch schon die Mutter in das Telefonat ein und erklärte: "Dieser Kleine hat das Telefon genommen und er ist vier. Ich habe sein Eis gegessen, deshalb ruft er vermutlich die Polizei", so die Frau. Zwar konnte das Missverständnis am Telefon geklärt werden, dennoch machten sich zwei Beamtinnen auf den Weg zu der Adresse, um nach dem Rechten zu sehen.
Polizeieinsatz wegen Eiscreme
Ein Video, aufgenommen mit der Bodycam von einer der beiden Polizistinnen, zeigt, wie die Mutter überrascht die Tür öffnet: "Oh, es ist die Polizei. Sie sind wirklich gekommen". Auch der kleine Anrufer zeigt sich. "Hast du die Polizei gerufen?", will die Beamtin wissen. "Ja", antwortet er. "Und warum?", will die Beamtin wissen: "Ich habe kein Eis bekommen". Seine Mutter müsse deshalb ins Gefängnis.
"Ich habe sein Eis gegessen", erklärt die Mutter schuldbewusst. Kurz darauf sieht man, wie der Kleine seiner Mutter Handschellen anlegen darf. Bevor sie gehen, klären die Beamtinnen den jungen Mann aber noch auf, dass dies kein Fall für die Polizei sei: "Also ruf nur die 911 an, wenn es wirklich ein Notfall ist, okay?". Schließlich erklärt er sich bereit, auf eine Anzeige gegen seine Mutter zu verzichten. Er wolle nicht, dass seine Mutter hinter Gittern lande, sondern lediglich ein Eis essen.
Zwei Tage später wird sein Wunsch erfüllt und die beiden Polizistinnen statten der Familie einen erneuten Besuch ab – diesmal mit einer Portion Eis für den Kleinen.
Quellen: Polizei Mount Pleasant, Newsweek, Associated Press