Jeder dritte Zuschauer des Pay-TV-Senders Premiere zahlt nach Angaben der Zeitschrift "Digital Fernsehen" nicht für das Angebot. Möglich machten dies im Internet erhältliche Betriebssysteme, mit denen die Programme von Bezahlsendern in ganz normalen Digitalempfängern entschlüsselt würden, berichtet die Zeitschrift in ihrer aktuellen Ausgabe. Bis zu 1,5 Millionen Zuschauer empfingen so die Premiere-Programme, ohne dafür zusätzlich in die Tasche greifen zu müssen.
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digitv.de: die Website der Fachzeitschrift "Digitales Fernsehen"
Cracken wird einfacher
Nach Angaben des Blattes hatten sich noch vor wenigen Jahren lediglich Computerspezialisten unberechtigt Zugang zum Angebot des Bezahl-Senders verschafft, indem sie so genannte Smart Cards und Common Interface Module für den Empfang modifizierten und nachbauten. Doch heute würden immer mehr Digitalreceiver ganz einfach per serieller Schnittstelle umprogrammiert. Selbst von Premiere zertifizierte Set-Top-Boxen wie die „Easy World“ des Lübecker Herstellers Galaxis könnten so manipuliert werden.
Der Käufer will "patchen"
Dem Bericht zufolge lässt sich die Zusatzsoftware auch für die Modelle anderer Hersteller im Internet finden. Mittlerweile gelte das so genannte "Patchen" von Set-Top-Boxen als echtes Verkaufsargument, um die Geräte an den Mann zu bringen. "Hersteller, die in ihrer aktuellen Produktpalette keine patchbaren Receiver haben, haben bei den Verkaufszahlen das Nachsehen", schrieb das Blatt.