Star-Pianist João Carlos Martins sitzt weinend an seinem Flügel. Mehr als zwei Jahrzehnte hatte er kein Klavier mehr spielen können. Jetzt geht es wieder – dank bionischer Spezial-Handschuhe.
Nach zwei Jahrzehnten Zu Tränen gerührt: Pianist kann dank bionischer Handschuhe endlich wieder Klavier spielen

Martins gilt als einer der großen Interpreten von Johann Sebastian Bachs Musik.
Doch eine degenerative Krankheit und eine Reihe von Unfällen hatten ihn seit dem Jahr 2000 gehindert weiter sein wichtigstes Instrument zu bedienen.
Martins 'Gesundheitsprobleme gehen auf das Jahr 1965 zurück. Es begann mit Nervenschäden in seinem Arm, die er sich während eines Fußballspiels in New York zugezogen hatte. Später war er während einer Tour in Bulgarien von einem Straßenräuber mit einer Metallstange angegriffen worden und hat davon bleibende Schäden zurückbehalten.
Marins war im März letzten Jahres nach 24 Operationen in den Ruhestand getreten. Vor den speziell für ihn entwickelten Handschuhen konnte der Pianist nur langsam mit Daumen und manchmal Zeigefinger Lieder spielen.
"Nachdem ich meine Werkzeuge und Hände verloren hatte und nicht Klavier spielen konnte, war es, als wenn sich eine Leiche in meiner Brust befand", sagte Martins gegenüber The Associated Press.
Das wäre wohl sein Schicksal gewesen. Doch ein Designer hatte eine Idee. Ubiratã Bizarro Costa schuf mit Neopren überzogene bionische Handschuhe, die Martins Finger nach dem Drücken der Tasten nach oben stoßen und von einer Kohlefaserplatte zusammengehalten werden.
Die fertigen Handschuhe kosteten 125 US-Dollar. Jetzt zieht Martins seine neuen Handschuhe nie mehr aus, auch wenn er ins Bett geht.
Inzwischen übt Martins zur Freude seiner Nachbarn früh morgens und spät abends, bis er ein ganzes Bach-Konzert wieder perfekt interpretieren kann.