Man kann nicht verhindern, dass man alt wird. Aber man kann verhindern, dass dies bei schlechtem Wetter geschieht. Mit diesen Worten verabschiedete sich einst ein Kollege nach Mallorca in den Ruhestand. Nun genießt er unter südlicher Sonne seinen Lebensabend, schreibt noch ein bisschen und kommt ab und zu für einen Kurzbesuch nach Deutschland, stets aufreizend entspannt und gut gebräunt.
Dort leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen: Immer mehr Deutsche erfüllen sich diesen "Traum vom Süden", meist nur wenige Flugstunden entfernt irgendwo am Mittelmeer.
stern-Redakteurin Dorit Kowitz und Fotograf Thomas Rabsch besuchten für unsere Titelgeschichte (ab Seite 46) solche Auswanderer, von der türkischen Riviera bis zur spanischen Costa Blanca. Dabei machten sie die Erfahrung, dass längst nicht jeder, der sich den Traum erfüllt hat, darüber reden will. Aus den unterschiedlichsten Gründen: So melden sich manche ältere Deutsche in ihrer neuen Wahlheimat Spanien nicht an, weil sie ab ihrem 70. Geburtstag alle zwei Jahre ihren Führerschein verlängern lassen müssten. Das ist dort Vorschrift. Andere wiederum haben in ihre Villen am Meer Geld verbaut, von dem der deutsche Fiskus nie einen Cent gesehen hat.
Die große Mehrheit der Spätaussiedler aber redet gern über ihren neuen Platz an der Sonne - und auch über die vielen Fallen auf dem Weg dorthin. Für alle, die sich angesichts des bisherigen Sommers vorstellen können, zumindest zeitweilig mal im Süden zu leben, haben wir ein Dossier zusammengestellt: mit allen wichtigen Informationen zum Umzug ans Mittelmeer.
Die SPD
hat offensichtlich ein neues Feindbild entdeckt: Topmanager. Angeregt durch den Streit über Einsparungen bei Mercedes haben am Wochenende gleich vier führende Sozialdemokraten die Chefetage der deutschen Wirtschaft massiv angegriffen. Tenor: "Die Beträge, die sich manche Großverdiener bei uns in die Tasche stecken, sind jenseits aller Moral", so SPD-Chef Franz Müntefering.
Die Spitzenmanager machen es solchen Kritikern auch deshalb leicht, weil ihre Einkommen häufig in keinem Verhältnis zu ihrer Leistung stehen. Sie erwirtschafteten in den 90er Jahren nur halb so viel Rendite wie ihre Kollegen in den USA und im Rest der EU. Sie wehren sich gegen mehr Transparenz und effizientere Kontrolle in ihren Unternehmen. Und selbst große Versager werden am Ende ihrer Karriere in den Aufsichtsrat befördert.
Auf turbulenten Hauptversammlungen und in stillen Chefetagen erhielt stern-Autor Walter Wüllenweber Einblick in eine Solidargemeinschaft: in die Familie der Dax-Chefs, in der auch die Glücklosen selten verstoßen werden (Seite 34).
Herzlichst Ihr
Thomas Osterkorn