Bevor David Lee Edwards im Lotto gewann, stand er nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens. Der US-Amerikaner geriet in Konflikt mit dem Gesetz, saß wegen bewaffneten Raubes einige Jahre lang im Gefängnis, hatte seinen Job als Fernsehtechniker. Doch dann schlug 2001 seine große Stunde. Edwards räumte im Lotto ab – und zwar im ganz großen Stil.
Der damals 46-Jährige holte einen der größten Geschichte der US-Lotterie Powerball: ganze 41 Millionen US-Dollar. Nach Abzug der Steuern blieben ihm davon immerhin noch 27 Millionen Dollar übrig. Genug, um sich ein angenehmes Leben zu verschaffen, sollte man meinen. Und so dachte auch David Lee Edwards: Das Geld werde nicht nur für ihn und seine Frau, sondern auch für seine Kinder und Enkel reichen. Glücklich wurde Edwards damit aber nicht – er starb im Alter von nur 58 Jahren verarmt und einsam.
Lottogewinner kaufte sich sogar das Sorgerecht für seine Tochter
Unmittelbar nach seinem Gewinn heiratete Edwards seine Verlobte. Dann baute sich das Paar mit dem Geld ein neues, gemeinsames Leben auf. Zunächst bezeichnete Edwards den Lottogewinn noch als "Zeichen Gottes", das er in "großer Demut" annehme. "Ich werde jetzt nicht anfangen, mir eine Villa oder teure Autos zu kaufen", versicherte er und sprach davon, wie schlecht es vielen anderen Menschen gehe. Dieses Versprechen konnte er jedoch nicht lange halten.
Edwards kaufte sich eben doch eine Villa und gab nicht nur eine Million Dollar für fast ein Dutzend Luxusautos aus, sondern auch fast zwei Millionen für einen Privatjet. Dazu unter anderem Rennpferde, eine Schwertersammlung und teure Besuche in Las Vegas. Überhaupt machte der Mann aus dem Bundesstaat Kentucky den Eindruck, als glaube er, man könne für Geld alles kaufen: Seiner Ex-Frau zahlte er 500.000 Dollar, um das Sorgerecht für die gemeinsame elfjährige Tochter zu bekommen. Und der Tochter spendierte er ein Golfcart, obwohl sie nicht einmal alt genug war, um es fahren zu dürfen.

Drogensucht und schwere Erkrankung
Unaufhaltsam wurden die Millionen auf seinem Konto so weniger und weniger. Innerhalb von drei Monaten, so schrieb der "Daily Star" 2011, habe Edwards schon drei Millionen Dollar auf den Kopf gehauen. Nach einem Jahr waren es schon zwölf Millionen – also beinahe die Hälfte seiner Netto-Gewinnsumme. Dennoch hatte er zu diesem Zeitpunkt immer noch mehr als genug Geld, um bei einem verantwortungsvollen Umgang damit nie wieder finanzielle Sorgen haben zu müssen.
Doch der Tiefpunkt war noch längst nicht erreicht. Edwards und seine Frau rutschten in die Drogenszene, große Summen sollen sie für Kokain, Tabletten und Heroin ausgegeben haben. Laut "Daily Star" bezahlte Edwards sogar für den Drogenkonsum einiger Freunde – und für deren Beerdigungen, wenn sie an einer Überdosis gestorben waren. Es folgten Ehestreitigkeiten und erneut Probleme mit der Polizei. Auch gesundheitlich baute Edwards dramatisch ab: Durch verunreinigte Spritzen hatte er sich mit Hepatitis infiziert.
Twitch-Star Montanablack heiratet in Las Vegas

Einsam und verarmt: Tod mit nur 58 Jahren
2006 war David Lee Edwards praktisch mittellos – von 27 Millionen auf Null in fünf Jahren. Der "Daily Star" nannte seinen Fall in einem Porträt "das perfekte Beispiel für alle Lottogewinner, was man nicht tun sollte". Er und seine Frau verloren ihre Luxushäuser, zuletzt sollen sie in einem verwahrlosten Schuppen gelebt haben. Als es Edwards immer schlechter ging, musste seine Frau, die ihn inzwischen verlassen und neu geheiratet hatte, ihn aufnehmen.
Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte der schwer kranke Lottogewinner in einem Hospiz, wo er 2013 im Alter von nur 58 Jahren verstarb. Von seinem Gewinn war nichts mehr übrig, gab seine Tochter nach seinem Tod bekannt. Der Nachlass reichte nicht einmal aus, um die Beerdigung zu bezahlen.
Quellen: "Daily Star" / "The Mirror" / "Welt"