bochum »Die wenigsten ahnen, was wir alles machen«

Ruhr-Uni-Bochum errichtet bundesweit einzigartiges Schülerlabor

Ruhr-Uni-Bochum errichtet bundesweit einzigartiges Schülerlabor

»Der Tag im Schülerlabor soll unvergesslich sein.« Roland Fischer ist begeistert von der in Deutschland einzigartigen Einrichtung an der Ruhr-Universität Bochum. Der Professor für anorganische Chemie und Inhaber des Lehrstuhls für Organometallics & Material Chemestry initiierte gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Onur Güntürkün (Biopsychologie) die Einrichtung eines Labors, in dem Schüler spielend und praxisnah an Chemie, Physik und Mathematik herangeführt werden sollen. Die Alfried von Bohlen und Halbach-Stiftung steuert fünf Millionen Mark zur Einrichtung des Labors bei, die Baukosten in Höhe von etwa drei Millionen Mark trägt die Ruhr-Universiät ebenso wie die anfallenden Personalkosten.

Eher als Pflicht denn als Kür empfänden viele Schüler den naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule, so die beiden Wissenschaftler der Ruhr-Uni Bochum. Entsprechend wenige würden Mathematik, Physik oder Chemie zu einem ihrer Leistungsfächer wählen. Auch daraus resultiere der derzeitige Mangel an Fachkräften, da sich nur wenige für ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden würden. Das neue Schülerlabor soll da nach Meinung von Fischer und Güntürkün gegensteuern. Greifbare Beispiele sollen das in der Schule erlernte Fachwissen Form annehmen lassen und die Schüler schon früh erfahren, wie interessant Naturwissenschaften sein können.

Mit der Errichtung des Schülerlabors möchte die Ruhr-Universität ihre Kooperationen mit weiterführenden Schulen ausbauen. »Wir werden natürlich keine Konkurrenz zur Schule sein«, verrät Fischer. Vielmehr solle eine Brücke zwischen Schulwissen und aktueller Forschung geschlagen und den Schülern die spätere Studienwahl erleichtert werden. Zudem seien auch attraktive Angebote für Lehrer angedacht. Die sollen von der richtigen fachdidaktischen Begleitung bis hin zu Fortbildungsangeboten für Pädagogen reichen.

Mit dem Schülerlabor hoffen die Wissenschaftler auch darauf, das oftmals unvollständige Bild ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit zur korrigieren. Prof. Dr. Onur Güntürkün: »Die wenigsten ahnen, was wir alles machen!« Biopsychologie sei eben auch neurowissenschaftliche Forschung, die Lehre von der Funktion des menschlichen Körpers. (sf)

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