Henriette Hell: Was ich über Sex gelernt habe Sorry, ähm, hi, ähm, Lust auf Sex?!

Von Henriette Hell
Manchmal hat man einfach Lust auf Sex – und nichts als Sex! – mit diesem heißen Typ, den man mittags immer beim Chinesen trifft oder der im Büro nebenan arbeitet. Nur: Wie verklickert man ihm, dass man gerne mal mit ihm Matratzenwalzer tanzen würde? 

Neulich in meiner Mittagspause beim angesagtesten Vietnamesen im ganzen Viertel. Ich so: "Einen Tisch für eine Person, bitte."
Eingebildeter Kellner: "Nur für Sie?!"
Ich, etwas schnippisch: "Ja."
Er: "Hm. Sieht gerade gaaanz schlecht aus."
Ich: "Ich kann warten."
Er, mit hochgezogenen Augenbrauen: "Ich könnte Ihnen einen Platz am Tisch des Herrn dort drüben anbieten."
Ich, zickig: "Nein, danke, ich ziehe es vor, allein zu speisen ... Moment mal, welcher Herr? DER DA?!"
Er, triumphierend: "Ist das genehm für Sie?"
Ich, mit leicht geröteten Wangen: "Ausnahmsweise. Hihi."

Mehr möchte ich jetzt gar nicht erzählen. Aber eins kannst du dir merken: Zur mittäglichen Stoßzeit in ein In-Lokal spazieren = nur noch einen Platz an einem besetzten Tisch bekommen = ziemlich gute Chancen, einen heißen Typen kennenzulernen. Und/oder vor Ort eben zufällig dieses "erotische Leckerli" aus dem Büro in ungezwungenem Ambiente anzutreffen – und bei Tom Kha Gai und Ingwer-Tee endlich zum Angriff überzugehen. "Hey, na? Alles klar? Bist du öfter hier ..?" Dabei macht man selbstredend direkt mal ein Date am späten Nachmittag zum Kopf-frei-Kickern (ja, mit "k") in der Lobby eures Bürogebäudes aus – und verwandelt die Sache dabei elegant in ein "Du, stell dir vor, ich habe heute einen Mega-Auftrag gelandet. Hast du Bock nachher einen darauf mit mir zu trinken? In der Bar an der Ecke?"

Entscheidend: der richtige Laden und das richtige Getränk

Ich meine: Wer könnte DA nein sagen?! Eben. Sagt er jedoch klar und deutlich "nein", dann weißt du: bis hierhin und nicht weiter. Wahrscheinlich, weil er vergeben ist und/oder in einer väterlichen Verpflichtung festhängt. Sagt er zu, ist die Katze im Sack. Solange du sicherstellst, dass es sich bei der "Bar an der Ecke" um eine kleine, überfüllte, gänzlich in Rotlicht getauchte, düstere kleine Spelunke handelt, in der es ein Hinterzimmer mit kuscheligen Sofas gibt, auf denen ihr es euch gemütlich machen könnt.

Vor Ort gehst du dann so vor: "So, was wollen wir denn trinken?" Er wird vermutlich antworten: "Ich glaub', ich nehm' einfach 'n Bier." Du, abwinkend: "Ach, nun werd mal nicht albern. Ich hol' uns zwei Gin Tonic – zur Feier des Tages!" Nachdem du das gesagt hast, springst du direkt auf und kaufst die Drinks. Wenn du zurückkommst und er 1. noch da ist und 2. grinst, hast du eigentlich schon gewonnen.

Nase an Nase

Auch ein geiler (wenngleich kindischer) Trick: Du holst nur EINEN riesigen Drink mit zwei Strohhalmen. Deine Begründung: "Damit wir nicht so schnell betrunken werden, hihi." Was natürlich kompletter Unsinn ist. Aber – was soll's, denn auf diese Weise kommen sich eure Gesichter beim Schlürfen schon einmal ziiiieeeemlich nahe. So zwingst du ihn quasi dir auf deine Lippen, die Zunge, deinen Mund zu schauen. Und das macht (wenn du nicht gerade Chiara Ohoven heißt) Lust auf mehr. Um auf Nummer sicher zu gehen, orderst du selbstredend noch zwei bis vier Drinks* nach. Und dann – lehn dich zurück und genieße!

*Auf keinen Fall mehr. Wir wissen alle, was sonst geschieht ...  

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