Hochschulen Pop..., Pop..., Pop-Studium

Mitte Oktober startet die Mannheimer Popakademie. 54 Studenten sollen in drei Jahren lernen wie man selbst Popstar wird oder andere dazu macht.

"Seriosität" ist ein Wort, das Udo Dahmen gerne benutzt. Der Leiter der nach seinen Angaben bundesweit einzigartigen Pop-Akademie betritt mit der Mannheimer Einrichtung Neuland. Gerade wegen der bunten Glitzerwelt der Musikbranche sind dem habilitierten Hochschuldozenten frühe Weichenstellungen wichtig: "Das, was nach Glamour aussieht, hat ganz viel mit harter Arbeit und Disziplin zu tun. Wir wollen, dass unsere Absolventen ein ganzes Leben lang von der Musik leben können." Am 13. Oktober geht die Pop-Akademie an den Start.

Ziel ist ein B.A.

54 Erstsemester wurden für die beiden Studiengänge Musikbusiness und Popmusikdesign ausgewählt. "Wir wollten erst 55 Studenten aufnehmen. Aber von den 700 Bewerbern haben uns eben nur diese kreativen Querdenker überzeugt", berichtet Dahmen. Mit welchem Rüstzeug sie die Pop-Akademie verlassen sollen, ist klar umrissen: "Eine Band, ein Studioteam - das sind alles Unternehmen. Wir wollen eine Ausbildung liefern, die sowohl im kaufmännischen als auch im künstlerischen Bereich professionell ist." Der Abschluss lautet nach drei Jahren Studium "Bachelor of Arts".

Männer in der Überzahl

Die Auswahl der Studienanfänger aus dem ganzen Bundesgebiet sowie Österreich und der Schweiz lehnte sich an diese Vorgaben an: "Wir haben schillernde Persönlichkeiten, die von sich besessen sind. Dazu kommen 'Kommunikatoren und Umsetzer', die wahrscheinlich nie auf einer Bühne stehen werden, sondern als Produzenten im Hintergrund arbeiten", berichtet der gelernte Schlagzeuger Dahmen. Zwischen 18 und 25 Jahre alt ist das Gros der Absolventen. Männer überwiegen deutlich: Im Businessstudiengang liegt der Frauenanteil bei rund 20 Prozent, bei Popmusikdesign etwa bei einem Drittel.

Illustre Dozenten

Das Grundstudium ist in vier Themenkurse gegliedert: "Wie baue ich einen Act auf?","Wie produziere ich einen Hit?", "Existenzgründung" und "Image, Stage, Performance". Die Dozentenschaft ist bunt: Der Mannheimer Soul-Poet Xavier Naidoo wird genauso dazu gehören wie Smudo von den Fantastischen Vier. Dazu kommen Profis wie Musiker und Produzent Edo Zanki, der in der Jazz-Szene beheimatete Gitarrist von Klaus Lage, Peter Wölpel, sowie T.M. Stevens, der als Bassist bereits bei Joe Cocker und Tina Turner spielte.

Für den Business-Bereich wurden Tim Renner vom Partner Universal Music sowie Hubert Wandjo vom Musiklabel Ma’Music und Helge Haas von helge haas media consulting gewonnen. Die deutsche Plattenfirma Universal Music hat die Vorrechte auf die Verwertung der Akademie- Produkte bekommen. Die Finanzierung für die nächsten fünf Jahre ist nach Angaben von Dahmen gesichert.

Zur Eröffnungsfeier Mitte Oktober haben sich bereits einige Promi-Dozenten und Mitstreiter angekündigt. Die Band "Wir sind Helden" ("Guten Tag", "Müssen nur wollen") wird wohl vorbeischauen. Ebenso will Lokalpatriot Xavier Naidoo ("Ich kenne nichts, das so schön ist wie Du") beim Startschuss dabei sein. Bei Rapper Smudo könnte es dagegen eng werden: Er ist mit seinen "Fanta 4" gerade auf Unplugged-Tour.

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Bernd Glebe, dpa

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