Angeborene Muttermale Als ihr Sohn zur Welt kommt, sind die Eltern geschockt – nun klären sie andere auf

Als Kacy vor gut drei Monaten auf die Welt kam, trauten seine Eltern ihren Augen kaum: Sein ganzer Körper war mit großen Muttermalen übersät. Auch das Krankenhauspersonal war erstaunt, so selten ist die Krankheit. Nun soll die Welt mehr über sie erfahren.

"Das größte Muttermal bedeckt seinen linken Arm", erläutert Stephanie Dworsky, "Satelliten davon sind auf seinem ganzen Körper verteilt." Auf der Crowdfunding-Plattform Gofundme berichtet Kacys Mutter ausführlich von der angeborenen Last, mit der ihr kleiner Junge geboren wurde. "Die Satelliten variieren in Größe und Farbe, manche sind erhaben, manche flach." Der Fachbegriff für die angeborenen Muttermale lautet "Kongenitale melanozytäre Nävi", in der Menge wie bei Kacy tauchen sie nur bei einem von 500.000 Neugeborenen auf. "Der Moment als Kacy zur Welt kam und in einem Raum voller Menschen niemand eine Antwort hatte, war der gruseligste in unserem Leben", erinnert sich die Amerikanerin, die mit ihrer Familie in Los Angeles lebt.

Dworsky beschreibt das doppelt schwere Schicksal ihres Sohnes: Nicht nur ist Kacy einem erhöhten Hautkrebsrisiko und anderen möglichen Hautproblemen ausgesetzt, sondern auch die sozialen Probleme, die ihn erwarten, machen der Mutter große Sorgen. Allzu leicht kann man sich Kinder auf dem Schulhof vorstellen, wie sie unaufgeklärt auf den seltenen Anblick reagieren. Also sorgt Kacys Mama vor: Nachdem sie ihre anfängliche Scham überwunden hat, gewinnt ihr Beschützerinstinkt. Dworsky wendet sich an die Öffentlichkeit.

Angriff ist die beste Verteidigung

Mitte August setzte Dworsky die Petition auf, erklärt ihr Anliegen und berichtet auch über die Kosten, die durch Kacys medizinische Behandlungen entstehen werden. Neben der Aufklärung hofft sie, über Gofundme 15.000 US-Dollar sammeln zu können – 10.000 hat sie bereits zusammen.

Drei Hautärzte und vier Chirurgen haben Kacys Eltern bereits aufgesucht, viele weitere Arzttermine stehen noch an, um herauszufinden, welche Behandlungen die besten sind. Alle Muttermale können nicht entfernt werden, zunächst sollen Wangen, Stirn, ein Muttermal hinterm Ohr und seine rechte Hand operiert werden. Ausgerechnet die Ärzte, denen die Eltern am meisten vertrauen, akzeptieren keine Kostenübernahme durch die Krankenversicherung, müssen also privat bezahlt werden.

Trotz aller Sorge hat Kacy schon viel Freude in das Leben der Familie gebracht, schreibt seine Mutter. Nun beginnt ihr Weg, ihm ein gutes Leben zu ermöglichen – und zukünftig auch anderen Betroffenen.

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